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Schaden für die WirtschaftKommentar zur maroden Bahnbrücke an der A4 bei Hürth

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild ist eine Luftaufnahme und zeigt eine Autobahnbrücke an der A4 im Bereich Klettenberg/ Eifeltor.

Bei Untersuchungsarbeiten an der Brücke der Autobahn 4 im Bereich des Güterbahnhofs Eifeltor sind große Schäden festgestellt worden. Seitdem gilt auf der Autobahn Tempo 40. 

Die Auswirkungen der langen Staus auf die Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis.

Auf den Displays der Navigationssysteme steht die Autobahn 4 im Bereich Hürth/Klettenberg/Eifeltor nicht nur zur Hauptverkehrszeit auf Rot. Lange Staus nerven die Pendler seit etwa zehn Tagen. Dass die Brücke im Bereich Eifeltor, unter der wichtige Bahngleise verlaufen, marode ist, wurde jetzt bei einer routinemäßigen Überprüfung festgestellt. Tempo 40 auf der Autobahn ist die Folge – und das vermutlich auf Jahre. Die Baukosten und die täglichen Staus sind das eine Problem. Doch der Schaden geht viel weiter. Betroffen sind viele Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis, die die Route als Transportweg benutzen müssen. Nach der Großbaustelle auf der Luxemburger Straße in Hürth folgt nun der nächste GAU.

Udo Beißel

Udo Beißel

Stellvertretender Leiter der Lokalredaktion Rhein-Erft des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der „Rhein-Erft Rundschau“. Jahrgang 1966, wohnhaft in Frechen. Verlagskaufmann, Volontariat beim NP-Express und ...

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Stop-and-go von 20, 30 Minuten für wenige Hundert Meter pro Richtung werden zur Normalität. Die Klagen und Beschwerden der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und vom Arbeitskreis Wirtschaft (AWH) aus Hürth sind absolut nachvollziehbar. Von einer Infrastrukturkrise spricht die Kreishandwerksmeisterin; der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft von einer weiteren, neuen Belastung, die zu den Spätfolgen der Pandemie, der Energiekrise und dem Fachkräftemangel noch hinzukommt. Vorhandene Fachkräfte denken aufgrund der unzumutbaren Verkehrsbedingungen über einen Jobwechsel nach.

Was die Unternehmen – egal ob Industrie, Mittelstand oder Kleingewerbe – jetzt brauchen, sind verlässliche Rahmenbedingungen. Denn nur, wenn die stimmen, kann der Wirtschaftsmotor wieder in Fahrt kommen. Dass die Bahn-Tochter InfraGo und die Autobahn GmbH als „Brückenbauer“ die Köpfe zusammenstecken und nach Lösungen suchen, reicht nicht. Die Vertreter der angrenzenden Städte, der Wirtschaft und der Politik müssen mit an den Tisch, um schnelle Lösungen zu finden. Dieses herausfordernde Projekt bietet den Verantwortlichen die Chance zu zeigen, was machbar ist und wie flexibel und lösungsorientiert sie arbeiten können.