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Ökologisch und sparsamStadtwerke legen Blütenteppich im Kreisverkehr am Hürth-Park aus

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt zwei Mitarbeiter der Stadtwerke, die ein Verkehrsschild am Kreisverkehr aufstellen.

Nach dem Umpflügen der Beete stellen Mitarbeiter der Stadtwerke die Schilder im Kreisel vor dem Hürth-Park wieder auf.

Mit einem naturnahen Grünflächenmanagement wollen die Stadtwerke einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten und gleichzeitig Geld sparen.

Wie ein frisch umgepflügtes Beet wirkt der Kreisverkehr vor dem Hürth-Park an der Einmündung der Spijkenisser Straße auf die Theresienhöhe. Die Grünkolonne der Stadtwerke hat die wuchernde Bepflanzung aus Heckenmyrthe und Kirschlorbeer herausgerissen und das Erdreich aufgelockert. Aber schon bald soll der Kreisel aufblühen. Dann werden einheimische Sommer- und Herbstblumen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein einen dichten Blütenteppich bilden, der nicht nur pflegeleicht, sondern noch dazu ökologisch wertvoll ist.

Ursprünglich sei gar nicht geplant gewesen, den gesamten Kreisel neu zu gestalten, sagt Fabricia Karutz, Sprecherin der Stadtwerke. Im Rahmen der „Basispflege“ sollte der hohe Bewuchs zurückgeschnitten und damit wieder freie Sicht geschaffen werden. Doch weil die vorhandenen Pflanzen durch Autos beschädigt gewesen seien, habe man sich dazu entschlossen, den gesamten Kreisverkehrsplatz neu zu gestalten.

Hürth: Bepflanzung soll Tieren Lebensraum und Nahrungsquellen bieten

Und dabei werden nun die Vorgaben des naturnahen Grünflächenmanagements umgesetzt, mit dem die Stadtwerke die Kreisverkehrsplätze und öffentlichen Grünflächen entlang der Straßen nach und nach ökologisch aufwerten und gleichzeitig das Stadtbild verschönern wollen. Der Verwaltungsrat der Stadtwerke hatte das Konzept auf Initiative der schwarz-grünen Ratsmehrheit bereits Ende 2023 nach längeren Beratungen beschlossen.

„Bei der Umgestaltung setzen wir auf eine artenreiche, standortgerechte Bepflanzung nach dem Naturgartenprinzip“, erklärt die Stadtwerke-Sprecherin. „Das bedeutet, dass gezielt heimische und ökologische wertvolle Pflanzen eingesetzt werden, die Insekten, Vögeln und anderen Tieren Lebensraum und Nahrungsquellen bieten.“ Gleichzeitig soll mit der naturnahen Bepflanzung aber auch der Pflegeaufwand reduziert werden.

Hürther Stadtwerke wollen den Pflegeaufwand reduzieren

So musste die alte Bepflanzung mindestens zweimal im Jahr zurückgeschnitten und im Sommer oft bewässert werden. Dabei sei der ökologische Nutzen sehr begrenzt gewesen, weil es sich um nicht einheimische Hybridpflanzen gehandelt habe, so Karutz. Die neue Bepflanzung bestehe aus ein- bis zweijährigen Saatgutmischungen, die aus niedrig wachsenden Sommer- und Herbstblumen zusammengesetzt seien. Die 30 bis 60 Zentimeter großen Pflanzen blühen über den Sommer bis in den Herbst und seien besonders standfest, so dass auch ein starker Regenguss ihnen nichts anhaben könne.

Seit dem Beschluss im Verwaltungsrat wurden bereits einige Grünflächen nach dem Naturgartenprinzip aufgewertet. Darunter Verkehrskreisel, das sogenannte Straßenbegleitgrün an der Luxemburger Straße und an der Bonnstraße in Efferen beziehungsweise Hermülheim, Baumscheiben und Grünflächen an Bushaltestellen, Parkplätzen und auf den Friedhöfen in Alt-Hürth und Berrenrath.

Das Konzept sieht die Einstufung in unterschiedliche Service-Level vor, Bepflanzung und Pflegeaufwand richten sich nach Faktoren wie Bodenbeschaffenheit und klimatischen Bedingungen vor Ort. Im günstigsten Fall können die Flächen weitgehend sich selbst überlassen werden und müssen weniger intensiv von der Grünkolonne gepflegt werden.