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Sana-Krankenhaus in HürthKamera liefert scharfe Bilder aus dem Bauchraum

Lesezeit 2 Minuten

Am Monitor können sich die Operateure bei Schlüsselloch-OPs Einblicke in den Bauchraum verschaffen.

Hürth – Nach drei Jahren Bauzeit hat das Sana-Krankenhaus 2021 den erweiterten und modernisierten OP-Bereich komplett in Betrieb genommen. Außer in das Gebäude investierte der private Krankenhausbetreiber auch in die Medizintechnik. Jüngste Anschaffung ist ein rund 50.000 Euro teurer Endoskopieturm für die Bauchchirurgie. Das Gerät liefert den Ärzten bei minimalinvasiven Eingriffen („Schlüsselloch-OP“) gestochen scharfe Bilder aus dem Bauchraum.

Minimalinvasive OPs seien lange Standard, berichtet Bartosz Kozlowski, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Deutlich kleinere Schnitte bei Bauch-OPs würden Heilungschancen verbessern und Krankenhausaufenthalte verkürzen. Mit dem neuen Gerät, das über eine verbesserte Optik und einen hochauflösenden Monitor verfügt, werde die Sicherheit der Operationen weiter erhöht.

Hürther Sana-Krankenhaus: Endoskopiegerät ermöglicht präzisere OPs

Die Übertragung aus dem Bauchraum auf den Monitor ermögliche es, durchblutete Bereiche viel besser von krankhaften Gewebeteilen zu unterscheiden. Durch den Einsatz von Kontrastmitteln und Infrarotlicht könne exakter gearbeitet und mehr gesundes Gewebe erhalten werden, etwa bei Darmkrebsoperationen. „Wo früher die Erfahrung der Operateure ein ganz entscheidender Faktor war, wird heute zunehmend durch moderne Technik eine qualitativ hochwertige Entscheidungshilfe gegeben“, sagt Kozlowski.

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Ein weiterer Vorteil sei, dass Gewebeproben nicht mehr per Lichtbogen, sondern deutlich schonender über Mikrovibrationen und daraus entstehender Reibungshitze gewonnen würden. „Die Temperatur ist geringer, und der Gewebeschaden wird dadurch kleiner“, sagt Oberärztin Anja Koslowski. Das Endoskopiesystem könne bei Eingriffe im gesamten Verdauungssystem eingesetzt werden. Im Sana-Krankenhaus werden jährlich 100 bis 150 Eingriffe am Magen-Darm-Trakt ausgeführt. Chefarzt Kozlowski rechnet mit einem steigenden Patientenaufkommen.