17 Spaziergänge durch HürthIT-Berater nutzt Corona-Zeit und schreibt Wanderführer
Hürth – Das Gute liegt oft so nah – nämlich fast vor der Haustür. Den Beweis dafür tritt Bernd Gellert an. Der 58-jährige studierte Biologe und IT-Berater hat die Corona-Zeit genutzt, um die Wanderschuhe zu schnüren und seinen Heimatort zu erkunden. Seine Tourenbeschreibungen, die zuerst als Blog auf der Internetseite der katholischen Kirche in Hürth veröffentlicht worden waren, hat er inzwischen in einem kleinen Buch zusammengefasst.
17 Spaziergänge durch alle Stadtteile von Hürth
Auf 50 Seiten stellt Gellert in dem Band „Mal raus in Hürth“ 17 Spaziergänge in allen Stadtteilen vor. Die Strecken sind zwischen drei und fünf Kilometer lang. „Mein Ziel war, dass man sie innerhalb von einer Stunde schaffen kann, zur Not auch mal nach Feierabend“, sagt Gellert.
Für den Hobby-Wanderer, der im Sommer gern in den Alpen und übers Jahr an vielen Wochenenden an der Ahr, im Siebengebirge oder in der Zülpicher Börde unterwegs ist, sind das kurze Strecken.
Touren durch Hürth im Internet veröffentlicht
Angefangen hat Bernd Gellert mit den Erkundungen im Frühjahr 2021. Ab Ende April erschien dann wöchentlich eine neue Tour im Internet, die letzte im August. Geplant hat der IT-Experte die Strecken am Computer. Oft in der Mittagspause radelte Gellert dann aus dem Homeoffice an den Ausgangspunkt seiner jeweiligen Tour, lief los und kehrte mit reichlich Notizen und Fotos zurück. „Abends habe ich die Touren dann ausformuliert.“
Anschließend recherchierte er viele Details zu den Örtlichkeiten und Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke und ging zum Beispiel der Frage nach, wie viel Wasser der Otto-Maigler-See fasst („rund zwei Millionen Kubikmeter“). „Man erfährt doch eine ganze Menge über seinen Heimatort, wenn man ihn mal erwandert“, berichtet Gellert. „Ich war erstaunt, wie viele Wegekreuze und Denkmäler es in Hürth gibt. Und mit dem Gotteshülfeteich habe ich ein richtiges Kleinod entdeckt.“
Viel positives Echo für Hürther Spaziergänge
Seine Touren führen durch die Ville und um den Otto-Maigler-See, auf den Hürtherberg und auf die Wilhelmshöhe in Berrenrath. Gellert stellt die Wegekreuze in Hermülheim vor und macht sich in Knapsack auf Spurensuche. Zu seinen Lieblingstouren gehören die Knapsacker Runde, die Hermülheimer Runde und die Runde durch Sielsdorf. „Den Ort Sielsdorf kannte ich am wenigsten“, gesteht der Hürther. „Das ist die kleinste Runde, aber sie macht großen Spaß.“
Für den Internet-Blog auf der Kirchenseite hat Bernd Gellert, der auch im Kirchenvorstand aktiv ist, viel positives Echo bekommen. „Nett geschrieben, schöne Strecke“, lautete das Lob. Und: „Das motiviert, Hürth kennenzulernen.“
Touren-Tipps für die Hosentasche
Im vergangenen Jahr bekam Bernd Gellert den Heimatpreis der Stadt Hürth für seine Touren-Tipps im Internet. „Ich habe mir überlegt, was ich mit dem Preisgeld anfange, und bin darauf gekommen, die Touren als Buch herauszubringen“, erzählt der Autor. „Schließlich gibt es ja auch viele ältere Menschen, die nicht so online-affin sind.“ Mit dem Geld konnte er einen Teil der Druckkosten finanzieren.
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Das handliche Büchlein kann man nun immer dabei haben. Für Lektorat, Routencheck und Gestaltung spannte Bernd Gellert auch seine Frau Krista und seine erwachsenen Töchter Katharina, Franziska und Antonia ein, die ihn mitunter auch begleitet haben.
Das Buch ist in allen katholischen und evangelische Pfarrbüros sowie in den Büchereien der Gemeinden erhältlich. Vom Kaufpreis in Höhe von fünf Euro gehen ein Euro an die lokale Caritas und 50 Cent an die humanitäre Hilfsaktion der Stadt Hürth und des Partnerschaftsvereins für die Partnerstadt Peremyschljany in der Ukraine.