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Spielerisch lernenHanno Lenz hat Kartenlegespiel zur Medienkompetenzschulung erfunden

Lesezeit 2 Minuten

„Abgemacht!“ vermittelt spielerisch sichere Internetnutzung. Hanno Lenz hat ein Kartenlegespiel erfunden.

  1. Als Vater zweier Gymnasiasten und engagierter Elternvertreter hat er oft genug beobachtet, dass vielen Internetnutzern nicht klar ist, welche Gefahren für Mädchen und Jungen in der virtuellen Welt lauern.
  2. Die Spielkarten hat die Grafikdesignerin Tabea Linder, eine Nichte von Hanno Lenz, gestaltet.
  3. Mehr als 100 seiner Kartenlegespiele hat der Erfinder vor Kurzem an 35 soziale Einrichtungen in Deutschland gespendet.

Hürth – „Abgemacht! – Ich treffe mich nicht mit Leuten, die ich über das Internet kennengelernt habe. Ich erzähle meinen Eltern, wenn mir etwas merkwürdig vorkommt. Ich mobbe niemanden.“ So lesen sich drei von 16 Regeln des neuen Kartenlegespiels „Abgemacht!“, das sechs- bis 13-jährigen Kindern den richtigen Umgang mit Medien vermitteln will.

Erfinder ist der Berrenrather Hanno Lenz, ein Ingenieur für die digitale Transformation von Unternehmen. Als Vater zweier Gymnasiasten und engagierter Elternvertreter hat er oft genug beobachtet, dass vielen Internetnutzern nicht klar ist, welche Gefahren für Mädchen und Jungen in der virtuellen Welt lauern.

Medienkompetenz spielerische erlernen

„Es ist mir ein Herzensanliegen, immer wieder klarzumachen, wie wichtig es ist, Fake News und nicht vertrauenswürdige Plattformen zu erkennen“, sagt Lenz. Deshalb gründete er 2013 die Initiative „Schutzraum Medienkompetenz Internet“. Hauptsächlich Schulen, aber auch Hochschulen, Banken, die Bahn und Fluggesellschaften fragen ihn seither als Referenten an. „Wenn ich auf der Bühne stehe, dann nie mit erhobenem Zeigefinger“, beschreibt er seinen Vortragsstil.

Statt dozierend vermittelt er Medienkompetenz spielerisch. Lange hat Hanno Lenz sich darüber Gedanken gemacht, wie sich das umsetzen ließe, die Hirnforschung zu Rate gezogen und sein Kartenlegespiel schließlich mit einem Psychologen selbst ausprobiert. „Erlerntes bleibt besser im Kopf, wenn es analog und nicht online gespielt wird“, lautet das Ergebnis.

Wie das Gedächtnisspiel Memory

„Abgemacht!“ besteht aus 32 Karten, die paarweise zusammengehören. Ähnlich wie bei dem einem bekannten Gedächtnisspiel Memory werden die Karten gemischt und verdeckt ausgebreitet. Jeder Spieler, der am Zug ist, darf zwei Karten aufdecken. Ist ein Pärchen gefunden, wird das aber nicht beiseite genommen, sondern bleibt offen liegen, damit sich der Grundsatz besser einprägen kann.

Erst ein Kartenpaar ergibt einen vollständigen Satz, zum Beispiel „Ich fotografiere Leute nur mit ihrer Erlaubnis“ und „Persönliche Informationen behalte ich für mich“.

Neues Spiel bereits in Entwicklung

In der Anleitung zum Spiel wird zu jeder „Abmachung“ erklärt, warum es so wichtig ist, sie einzuhalten. Weil es zum Beispiel vorkommen kann, dass sich jemand im Internet einem Kind gegenüber als Gleichaltriger ausgibt, in Wirklichkeit aber ein Pädophiler ist, der sich in ein soziales Netzwerk eingeschlichen hat.

Die Spielkarten hat die Grafikdesignerin Tabea Linder, eine Nichte von Hanno Lenz, gestaltet. Mehr als 100 seiner Kartenlegespiele hat der Erfinder vor Kurzem an 35 soziale Einrichtungen in Deutschland gespendet. „Abgemacht!“ gibt es aber auch zum Preis von 15 Euro über die Webseite seiner Initiative. Ein neues Spiel, diesmal zur Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen, befindet sich bereits in der Entwicklung.

www.schutzraum-medienkompetenz.de