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Tag der Architektur im Rhein-Erft-KreisGrober Beton und kleine Finessen

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Bodentiefe Fenster in allen Räumen versorgen das Hausinnere mit viel Licht und lassen sie gleichzeitig sehr groß erscheinen.

Hürth/Rhein-Erft-Kreis – „Die Handtuchhalter im Badezimmer fehlen immer noch, dabei leben wir schon seit zwei Jahren hier“, amüsiert sich Meike Lorch. Ihr Mann Matthias Lorch und sie leben gemeinsam mit ihrem elf Monate alten Sohn Emil seit Sommer 2012 in ihrem frei stehenden Einfamilienhaus im Neubaugebiet in Hürth-Fischenich (Im Obstgarten 3). Am kommenden Wochenende beteiligen sie sich am Tag der Architektur und gewähren Interessierten am Samstag, 28. Juni, 13 bis 17 Uhr, einen Einblick in ihr lichtdurchflutetes, modernes und sehr wohnliches Zuhause. Auch ihr Kölner Architekt Tobias Stenger wird anwesend sein und Fragen beantworten.

„Wir machen das, weil ich mich über das, was wir in den vergangenen Jahren hier geschaffen haben, freue und dies nun auch gern zeige“, sagt die 31 Jahre alte Grafik-Designerin. Zudem will sie den Besuchern – wenn diese möchten – von ihren Erfahrungen während der Planung des Hauses und der Bauphase berichten.

Neun Monate habe die Errichtung des insgesamt 155 Quadratmeter großen Hauses auf dem 530 Quadratmeter großen Grundstück gedauert. Das Haus hat keinen Keller, ist also in seinem Raumangebot recht kompakt, wirkt aber durch geschickt ausgerichtete Sichtachsen sehr großzügig. Ganz gleich, an welchem Punkt im Haus der Betrachter steht, immer fällt der Blick durch bodentiefe Fenster auf den dekorativ und abwechslungsreich gestalteten Garten. „Unser Ansinnen war es, das Haus trotz der relativ kleinen Grundfläche (etwa 77 Quadratmeter) großzügig wirken zu lassen“, so Lorch. Dazu tragen insbesondere auch die großformatigen Fenster bei, die selbst den letzten Winkel des Gebäudes mit Tageslicht versorgen. Für ein großzügiges Raumgefühl sorgen auch die Deckenhöhen, die im Erdgeschoss lediglich um einige Zentimeter über der Norm liegen, im ersten Obergeschoss hingegen bis in die Dachspitze gezogen wurden. Im Zimmer von Sohn Emil ermöglicht dies eines Tages etwa das problemlose Einziehen einer Zwischendecke, um ein Hochbett zu installieren. Für die Stromversorgung in lichter Höhe wurde bereits gesorgt. Eine Betontreppe, die ins Obergeschoss führt, unterstreicht die reduzierte und doch elegante restliche Formgebung des Hauses.

Großzügige Lösungen zu finden, die bezahlbar sind, das war die Herausforderung für Architekt Tobias Stenger. Scheinbar ist es ihm gelungen, denn „ich würde es genauso wieder machen“, so die Hausherrin.

Beheizt wird das Haus mit Fernwärme. Einen Teil der Stromversorgung übernimmt die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach. „Das macht sich bei der Abrechnung schon bemerkbar“, sagt Lorch.