AboAbonnieren

U-HaftHeimbewohner nach Tötung in Hürth unter Schock – Tatverdächtiger und Opfer kannten sich

Lesezeit 2 Minuten
Eine Luftaufnahme vom Caritas Seniorenzentrum in Hürth-Hermülheim, um das Gebäude stehen Bäume.

Im Hürther Caritas-Altenheim soll eine 80-Jährige getötet worden sein.

Ein 66-jähriger Heimbewohner soll am Sonntag eine 80-Jährige getötet haben. Für Pflegekräfte und Bewohner ist die Tat unbegreiflich.

Sie galten beide als gut integriert in ihrem Wohnbereich. Um so unbegreiflicher ist es für Pflegekräfte, Bewohnerinnen und Bewohnern des Caritas-Altenheims in Hürth-Hermülheim, warum der 66 Jahre alte Bewohner die 80-jährige Bewohnerin getötet haben soll.

In seinem Zimmer hatten Pflegekräfte am vergangenen Sonntag die 80-Jährige leblos gefunden. Wie genau sie zu Tode kam, ist Gegenstand der Ermittlungen. Nach der Obduktion des Opfers und den dabei festgestellten Verletzungen gebe es Hinweise, dass die Frau keines natürlichen Todes gestorben sei, so die Polizei auf Nachfrage. Eine Mordkommission soll jetzt weitere Einzelheiten ermitteln.

Hürth: 66-Jähriger befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft

Noch am Sonntag wurde der dringend der Tat verdächtige 66-Jährige festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat am Montag einen Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags beantragt, der auch erlassen wurde.

Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage mitteilte, befinde sich der Beschuldigte in Untersuchungshaft. Angaben zur Tat habe er bisher nicht gemacht.

Totschlag in Hürth: Opfer und mutmaßlicher Täter kannten und verstanden sich gut

Wie zu erfahren war, lebte der 66-Jährige seit eineinhalb Jahren in dem Seniorenheim. Dort hat er die 80-Jährige kennengelernt, die bereits seit mehr als fünf Jahren in der Einrichtung wohnte. Beide waren auf den Rollstuhl angewiesen. Sie sollen gern und gemeinsam an den Aktivitäten teilgenommen haben, die in ihrer Wohngemeinschaft angeboten wurden. Sie wohnten in getrennten Zimmern, man sah sie aber öfter gemeinsam im Raucherbereich, wo sie ihre Zigaretten rauchten, ist aus dem Umfeld zu hören.

Die Bewohner des Altenheims sind geschockt und werden seelsorgerisch betreut, auch die drei Mitarbeitenden, die am Sonntag Dienst hatten, so Caritas-Verbandssprecher Kaspar Müller-Bringmann.