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13-Jähriger schwer verletztMutmaßlicher Fahrer nach tödlichem Unfall in Hürth im Krankenhaus aufgefunden

Lesezeit 4 Minuten
Feuerwehrleute am Unfallort in Hürth.

Feuerwehrleute stehen am Unfallort in Hürth vor einem völlig zerstörten Autowrack.

Ein 44-Jähriger wurde bei dem Unfall getötet. Der mutmaßlich flüchtige Fahrer war von Angehörigen in eine Klinik gebracht worden.

In der Nacht zu Samstag ist es auf der Bonnstraße in Hürth-Fischenich zu einem schlimmen Unfall gekommen. Dabei erlitt ein 44-jähriger Beifahrer tödliche Verletzungen, ein 13-jähriger Junge ist mittelschwer verletzt werden. Ersthelfer holten das Kind, dass auf der Rückbank des Wagens gesessen hat, aus dem Fahrzeugwrack. Wenig später wurde er von den aus Brühl und Hürth herbeigerufenen Rettungskräften versorgt und in die Universitätsklinik nach Köln gebracht.

Vom Fahrer des Wagens fehlte zunächst jede Spur. Nach Informationen der Polizei soll er nach dem Verkehrsunfall in einen dunklen VW Passat gestiegen und von der Unfallstelle geflüchtet sein. Die unmittelbar nach dem Unfallereignis eingeleitete Fahndung der Polizei nach dem Flüchtigen blieb zunächst erfolglos. Am Samstagnachmittag konnte er schließlich identifiziert werden.

Polizei Rhein-Erft-Kreis fahndet weiter nach dunklem VW-Kombi

Erst am Samstagnachmittag gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt, dass sich der 20-jährige Mann derzeit mit schweren Verletzungen in einer Klinik befindet. Dort werde er stationär behandelt.

Der abgebrochene Ampelmast hat sich durch den Fahrzeugboden gebohrt.

Der abgebrochene Ampelmast hat sich durch den Fahrzeugboden gebohrt. Die Feuerwehr musste den Wagen zunächst mit einem speziellen Sicherungssystem stabilisieren.

Angehörige hätten den 20-Jährigen noch in der Nacht zu Samstag in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei des Rhein-Erft-Kreis hat die Ermittlungen gegen den Mann wegen des dringenden Tatverdachts der Verkehrsunfallflucht aufgenommen. Die zuständigen Beamten seien weiterhin mit der Aufklärung des Unfallhergangs und den anschließenden Geschehnissen am Unfallort beschäftigt.

Hürth: Fahrer verlor Kontrolle über Fahrzeug

Wie die Polizei am Samstagmittag erklärte, habe sich der Unfall wie folgt ereignet. Gegen 23.30 Uhr fuhr eine 20-jährige Kölnerin in ihrem Mercedes auf der Schmittenstraße in Richtung Bonnstraße. Dort bog sie dann links auf die vorfahrtberechtigte Bonnstraße in Richtung Hürth ab. Der Fahrer des Saabs soll zu diesem Zeitpunkt auf der Bonnstraße ebenfalls in Richtung Hürth unterwegs gewesen sein. Zu spät erkannte er den Mercedes.

Nach Zeugenangaben habe er noch versucht dem Mercedes auszuweichen und sogar eine Gefahrenbremsung durchgeführt. Dabei muss er jedoch die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben. Der Saab geriet außer Kontrolle. Mit voller Wucht schlug er gegen den dort im Kreuzungsbereich gestandenen Ampelmast. Dieser brach dabei ab, der Saab kam erst auf dem abgebrochenen Maststumpf zum Stehen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Beifahrer im Auto eingeklemmt. Die Rettungskräfte konnten wenig später nur noch seinen Tod feststellen.

Unmittelbar nach dem Unfall soll der Fahrer den im Kreis Euskirchen gemeldeten Unfallwagen verlassen haben und in einen dunklen VW-Kombi eingestiegen sein. Zusammen mit den Insassen dieses Passats sei er von der Unfallstelle geflüchtet. Bei den Zeugenbefragungen soll in der Nacht auch das Wort „Autorennen“ gefallen sein. Es wurde von zwei Fahrzeugen berichtet, die mit sehr hoher Geschwindigkeit auf der Bonnstraße unterwegs gewesen seien.

Hürth: 20-jähriger Kölnerin wird Unfallflucht vorgeworfen

Weil sich zunächst auch die 20-Jährige Kölnerin nicht als Unfallbeteiligte am Unfallort zu erkennen gab, wurde in der Nacht zunächst auch noch nach einem zweiten geflüchteten Wagen gefahndet. Auch gegen sie hat die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der Verkehrsunfallflucht aufgenommen. Ihr wird laut Polizei vorgeworfen, zum Unfallzeitpunkt die Vorfahrt des Saab-Fahrers nicht beachtet und bei der Unfallaufnahme ihre Unfallbeteiligung nicht umgehend mitgeteilt zu haben. Aus diesem Grund stellten Polizisten ihren Führerschein sicher und untersagten ihr das Führen von fahrerlaubnispflichten Kraftfahrzeugen.

Die Feuerwehr der Stadt Hürth war mit 30 Feuerwehrleuten unter der Einsatzleitung von Michael Frey am Einsatzort. Wie der Sprecher der Hürther Feuerwehr Björn Obermeyer erklärte, musste der Unfallwagen zunächst in seiner Position auf dem Ampelmast so stabilisiert werden, dass er sich während der weiteren Bergungsmaßnahmen nicht mehr bewegen konnte. Die Feuerwehrleute haben deswegen von mehreren Seiten spezielle Seile eines Sicherheitssystems stramm gespannt.

Rhein-Erft: Mann stirbt noch an Unfallort

Doch erst als der zuständige Stromversorgen die Ampel auch stromfrei geschaltet hatte, konnte der Ampelmast abgesägt, der Wagen herabgelassen und der Tote aus dem Fahrzeug geborgen werden. Zur Sicherung der Unfallstelle sperrte die Polizei das Einsatzgebiet weiträumig ab. Bei den Unfallaufnahmen wurde die Polizei des Rhein-Erft-Kreises durch das Verkehrsunfallaufnahmeteam der Polizei Köln unterstützt. Der Verstorbene wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Köln sichergestellt.