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Kalte Duschen in Rhein-ErftSo wird in städtischen Gebäuden Energie gespart

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In einigen Städten wird das Wasser in den Sanitärräumen städtischer Einrichtungen nicht mehr aufgeheizt.

Rhein-Erft-Kreis – Elsdorf macht ernst. Die Stadt am nördlichen Zipfel des Kreises will in ihren öffentlichen Gebäuden weniger heizen. Im Rathaus und in Sozialunterkünften soll die Raumtemperatur ab Herbst kommenden Jahres nur noch 19 statt 22 Grad betragen. Auch in Schulen und Turnhallen soll Energie gespart werden. Dort soll die Temperatur um ein Grad auf 19 Grad gesenkt werden. Pro Grad ergibt sich fünf Prozent Einsparpotenzial bei Verbrauch und Kosten.

Auch die Kommunalpolitiker müssen ihren Beitrag leisten: Die Klimaanlage des Ratssaals soll vom Modus „Kühlung“ auf „Luftumwälzung“ umgestellt werden – auch das frisst weniger Energie. Zudem werde sie „nur bei Nutzung des Saals und heißen Temperaturen angestellt“, sagt Elsdorfs Pressesprecher Ulrich Sturm, „und bleibt ansonsten aus“.

Sauna in Pulheim und Hürth geschlossen

Angesichts der aktuellen Diskussion über mögliche Engpässe bei der Energieversorgung im Herbst oder später haben Kommunen Maßnahmen ergriffen, um bereits jetzt den Verbrauch zu senken. So hat beispielsweise die Stadt Pulheim die Heizungen in den Sporthallen abgestellt, die warmes Wasser in den Umkleiden und Duschen aufbereiten. Diese Regelung gilt bis zum Ende der Sommerferien.

So lange bleibt auch die Sauna im Aquarena geschlossen. Für deren Betrieb werden täglich rund 1100 Kilowattstunden Strom benötigt – da kommen jeden Tag rund 300 Euro zusammen. Zudem wurde die Wassertemperatur in den Becken um zwei Grad gesenkt.

Diesen Schritt ist auch Hürth gegangen. Im Familienbad De Bütt wurde die Wassertemperatur je nach Becken um ein bis vier Grad gesenkt; auch die Sauna bleibt in den Ferien geschlossen.

Stadt Erftstadt will Mitarbeitende sensibilisieren, Energie zu sparen

Schon vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatte die Stadt Erftstadt die Temperatur in den Turnhallen auf 18 Grad begrenzt – auch im Winter. Zudem werden Heizungsanlagen zunehmend fernüberwacht, um überall einheitliche Temperaturen zu gewährleisten und zu verhindern, dass ein Büro überheizt wird; oder auch, weil Mitarbeiter mitunter vergessen, nach getaner Arbeit das Thermostat herunterzudrehen.

Auch vor diesem Hintergrund versucht die Stadtverwaltung verstärkt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren, vor allem die in den Schulen und Kindertagesstätten, berichtete Rathaussprecherin Jennifer Weber. Auf einem fünfseitigen Merkblatt wurden Tipps zusammengetragen, um Energie und Kosten einzusparen.

Wasser in städtischen Einrichtungen in Bergheim bleibt kalt

Was banal klingen mag, kann große Wirkung haben – unter anderem der Hinweis, dass in Fluren, Toiletten und Teeküchen nicht den ganzen Tag das Licht brennen muss. Oder dass frisch aufgebrühter Kaffee nicht auf der Platte der angeschalteten Maschine schmoren muss, sondern umgefüllt in eine Thermoskanne ohnehin besser schmeckt.

In Bergheim bleibt das Wasser in städtischen Einrichtungen kalt – zumindest in den Sommermonaten. Für die Heizperiode soll die Raumtemperatur reduziert und zentral reguliert werden. Durch Zeitschaltsysteme soll außerdem vermieden werden, dass Strom verschwendet wird.Bürgermeister Volker Mießeler möchte darüber hinaus die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED beschleunigen, weitere E-Autos und E-Bikes sollen Bergheim ebenfalls unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen. Weitere Einsparmöglichkeiten sollen nach den Sommerferien in der Arbeitsgruppe „Energiesparen“ getroffen werden.

Kerpen versucht nach eigener Aussage immer, Energie zu sparen

Einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse zur Energiekrise soll sich in Kürze auch in Frechen treffen. Welche Maßnahmen ergriffen werden, könne sie daher noch nicht sagen, teilte eine Rathaussprecherin auf Anfrage mit.

Im Kerpener Rathaus haben die Verantwortlichen keine kurzfristigen Einsparmöglichkeiten aufgetan – „weil wir generell versuchen, Energie zu sparen“, sagt Sprecher Harald Stingl. Kerpens Haushalt ist chronisch defizitär. So würden Heizungen grundsätzlich außerhalb der Heizperiode abgeschaltet, eine Nachtabsenkung sei zudem selbstverständlich. Überlegungen, wie Mitarbeiter dazu beitragen können, Energie zu sparen, seien noch nicht angestrengt worden. Dies sei aber geplant.

Und weiter: Die Absenkung der Raumtemperatur werde in der Heizperiode nur dort erfolgen, „wo es rechtlich möglich und technisch vertretbar umgesetzt werden kann“. Einer generellen Absenkung auf 19 Grad steht Kerpen skeptisch gegenüber. Je nach Nutzung und der Bausubstanz seien niedrigere Temperaturen möglich oder höhere erforderlich.

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In Bedburg werden auf Hochtouren, wie es heißt, alle städtischen eigen- oder fremdgenutzten Gebäude auf Einsparpotenziale durchleuchtet. Dabei stehen möglichen Einsparpotenzialen gesetzliche Regelungen in der Arbeitsschutzverordnung, der Arbeitsstättenverordnung und der Sporthallen-DIN entgegen. Möglicherweise könnten daher Einsparmöglichkeiten nicht in vollem Umfang ausgeschöpft werden. Was schon umgesetzt wurde: Im Rathaus werden Kühlungen nur noch begrenzt zur Erreichung einer aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht einzuhaltenden Raumhöchsttemperatur eingesetzt. Eine Herabsetzung der Raumtemperatur in Schulen im Herbst und Winter in Kombination mit Zwangslüften (wegen Coronavirus) könnte für Schüler- und Lehrerschaft Probleme mit sich bringen, sagt eine Bedburger Rathaussprecherin weiter.

Wesseling: Beratungen stehen noch aus

In Wesseling wird der Verwaltungsvorstand nach den Sommerferien beraten, welche Maßnahmen kurzfristig mit Blick auf den kommenden Winter ergriffen werden und welche Hinweise zum Energiesparen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten sollen. Eine Option sei es, die Stadtverwaltung über Weihnachten und Neujahr zu schließen, wie es in vielen anderen Städten bereits üblich ist, sagte eine Rathaussprecherin.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im benachbarten Brühl. Es werde an Konzepten zur technischen Energieeinsparung sowie Empfehlungen für die Belegschaft gearbeitet. Eine Drosselung der Raumtemperatur hält Bürgermeister Dieter Freytag für Abstell- und Lagerräume für möglich.

In Hürth gibt es unter anderem Überlegungen, eine Home-Office-Quote zu vereinbaren, um Energie zu sparen, die Außenbeleuchtung an Gebäuden zu reduzieren und Sozialunterkünfte zeitweise zusammenzulegen. Außerdem ist eine Plakat- und Infokampagne unter dem Motto „Richtig heizen und lüften“ geplant.