Bahnhof HorremZugpendler finden keinen Parkplatz

Am Straßenrand vor Blumenbeeten parken Zugpendler, weil die Park-and-ride-Anlage im Gleisdreieck am Horremer Bahnhof mal wieder voll ist.
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Kerpen-Horrem – Mehr als 1000 Parkplätze für Bahnkunden, die mit dem Auto anreisen, bietet die Stadt Kerpen im Umfeld des Horremer Bahnhofes an. Doch das scheint nicht zu reichen: Gerade in jüngster Zeit sollen die Park-and-ride-Anlagen im Bahnhofsumfeld überlastet sein, viele finden dort keinen Parkplatz mehr. Sie sind empört, wenn sie ihre Fahrzeuge etwa auf Gehwegen oder am Straßenrand abstellen und dann von der Stadt Kerpen ein Knöllchen kassieren, obwohl ihrer Meinung nach niemand behindert werde. Konrad Prosse aus Bergheim etwa wirft der der Stadt deshalb „Abzockerei“ vor. „Was soll ich machen, wenn ich sonst am Bahnhof keinen Parkplatz bekomme?“
20 Euro Bußgeld
Er will sein Bußgeld in Höhe von 20 Euro nicht bezahlen und es sogar auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen. Auch Alice Berg aus Elsdorf ist sauer: „Ich bin Berufspendler. Wenn ich morgens um 8 Uhr am Bahnhof ankomme, habe ich keine Chance mehr, einen regulären Parkplatz zu bekommen. Irgendwo muss ich mich aber hinstellen.“ Angesichts der Überlastung des Parkplatzes solle die Stadt doch mehr Toleranz gegenüber nicht ganz korrekt abgestellten Fahrtzeigen zeigen. „Fünf Euro Bußgeld täten es auch.“ Auch ein Studentenpärchen, das aus dem Raum Düren angereist ist, bestätigt die Probleme: Es sitzt gegen 10.30 Uhr auf dem Park-and-ride-Platz im Gleisdreieck im Auto und wartet darauf, dass irgendwo ein Parkplatz frei wird. „Wir suchen immer nach einem Stellplatz, ab 9 Uhr kriegt man hier nichts mehr“ beschweren sie sich. Warum sie aus dem Raum Düren extra nach Horrem fahren, um in den Zug steigen zu können, erklären sie so: „Dann sind wir schneller in Köln.“Auch bei der Stadt Kerpen weiß man, dass der Horremer Bahnhof über die Grenzen der Stadt hinaus Zugreisende anzieht. Stadtsprecher Erhard Nimtz verweist darauf, dass die Stadt schon große Anstrengungen unternommen habe, um – auch mit Geld vom Land – im Umfeld des Bahnhofes möglichst viele Stellplätze anzulegen. Mehr sei nicht drin, weil dafür in Bahnhofsnähe keine geeigneten Flächen zur Verfügung stünden. Dass Autofahrer nun in ihrer Not irregulär parkten, könne die Stadt nicht zulassen. So müssten die Gehwege etwa so frei bleiben, dass da auch Rollstuhlfahrer durchkommen. Es lägen schon Beschwerden von Behinderten über zugeparkte Wege. vor
Am besten, so Nimtz, wäre es deshalb, wenn die Bahnpendler gleich mit dem Bus oder, wenn sie in der Nähe wohnten, mit dem Fahrrad zum Bahnhof anreisen. „Hier gibt es ja auch eine Fahrradstation mit 400 Stellplätzen.“ Wer unbedingt auf das Auto angewiesen sei und in Horrem schlechte Parkerfahrungen gemacht habe, solle auf die S-Bahnhöfe in Sindorf oder in Buir ausweichen. „Dort bleiben jeden Tag viele Stellplätze frei.“