AboAbonnieren

Benefizkonzert in KerpenGraham Bonney musste absagen

Lesezeit 2 Minuten

Für einen guten Zweck imitierten Mitglieder des Oldieclubs Kerpen die schwedische Popgruppe Abba im Capitol.

Kerpen – Das erste Benefizkonzert des Oldie-Clubs Kerpen zugunsten der Aktion „Kerpener in Not“ fing traurig an. Zuerst trat Graham Bonneys Ehefrau Iris auf die Bühne. Da ahnten die rund 200 Zuhörer im ausverkauften Capitol-Theater schon nichts Gutes. Tatsächlich berichtete die Frau des beliebten Sängers, der seit langer Zeit in Kerpen lebt, dass ihr Mann im Krankenhaus liege. Er habe nach einem Konzert in Geilenkirchen einen Schwächeanfall gehabt.

„Er ist so unglücklich darüber, dass er hier nicht auftreten kann“, sagte seine Frau. Denn es sei auch das erste Mal in seiner über fünf Jahrzehnte andauernden Karriere, dass er einen Auftritt absagen müsse. Er habe versucht, den Arzt zu überreden, der habe aber an die Vernunft appelliert. Der gebürtige Engländer, der als Schlagersänger in Deutschland in den 60er-Jahren populär wurde, will allerdings das Konzert nachholen.

Trotz dieser Schreckensmeldung entschlossen sich die Zuschauer aber dennoch, den Abend zu genießen. Eddy Wildenburg vom Oldie-Club hatte die Moderation übernommen. Dass die Künstler an diesem Abend auf Gagen verzichteten, weil das ganze Geld hilfsbedürftigen Menschen in der Heimatstadt zugute kommen solle, sei vor diesem Hintergrund ja nicht schlimm. „Der Applaus ist ohnehin das Brot des Künstlers“, betonte er. Davon gab es dann auch reichlich. Etwa für Franz-Jokob Ludwig, Veronika Metzele sowie für Klaus und Claudia Zilliken vom Oldie-Club, die etwa als Semino Rossi, Andrea Berg, Engelbert, Helene Fischer und Abba kostümiert auftraten und zu Playback deren Hits sangen.

Regelrecht entfesselt feierten die Menschen dann gemeinsam mit den „Jungen Trompetern“. Die Kerpener Markus und Peter Rey spielten ein Medley nach dem anderen. Titel folgte auf Titel, mal gab es stimmungsvolle, rhythmische Lieder, mal romantische Klassiker wie „Blue Spanish Eyes“ und „Strangers in The Night“. Viermal verabschiedeten sich die erfolgreichen Entertainer, die nicht nur fabelhaft Trompete spielen, sondern auch singen können. Immer wieder wurden Zugaben gefordert. Beim legendären Kufstein-Lied standen alle auf und schunkelten. „Und wenn et Trömmelche jeht“ und „Schenk mir Dein Herz“ – kurz vor Ostern kam dann der Karneval zurück. Nach der Pause betrat die Gruppe „Saitenwind“ die Bühne. Auch sie ließ den Folkrock aufleben.

Die Veranstalter freuten sich mächtig über die gelungene Aktion. „Wir hoffen jetzt, dass wir bald mit Graham Bonney auftreten können. Denn der hatte die Idee für diesen Abend“, erklärte Franz-Jakob Ludwig. Ein weiteres Benefizkonzert werde es im kommenden Jahr auf jeden Fall geben.