Mit ihrem Buch „Gib das schöne Händchen“ war sie für eine Lesung zu Gast in Kerpen.
Kerpen der 50erJohanna Schricke verarbeitet in ihrem Buch Erinnerungen aus der Kindheit
Im Dezember vergangenen Jahres brachte Johanna Schricke ihr zweites Buch „Gib das schöne Händchen“ heraus. Nun fand ihre erste Lesung in der Johannes-Bugenhagen-Kirche in Blatzheim statt. „Ich bin überwältigt und hätte nie gedacht, dass so viele Leute kommen“, freute sich die Autorin, als sie die vielen besetzten Stühle entdeckte. Unter den Gästen befanden sich unter anderem frühere Kolleginnen und sogar Klassenkameradinnen von ihr.
Erinnerungen verarbeitet
Sobald Johanna Schricke mit dem Vorlesen begann, nahm sie die Zuhörerschaft mit auf eine Zeitreise. In ihrem neuen Buch geht es nämlich um die Lebensumstände und den Zeitgeist der 1950er- und 1960er-Jahre. Sie berichtet über persönliche Erfahrungen sowie Erinnerungen aus dieser Zeit.
Das Kapitel „Kleinstadt mit Dorfcharakter“ handelt zum Beispiel vom „Brauch des Neffelbachs“. „Der Bach gehört zu Kerpen, wie der Rhein zu Köln. Erst wenn man einmal dort reingefallen ist, darf man sich als richtiger Kerpener bezeichnen“, erklärte die Autorin. Marlen Niedenhoff aus Kerpen erinnert sich noch ganz genau: „Obwohl es total absurd ist, bin ich so froh gewesen, als ich reinfiel und endlich eine richtige Kerpenerin war.“
Drittes Buch in Planung
Nicht nur diese Erzählung versetzte die Zuhörerschaft zurück in ihre Kindheit. Die Autorin sprach davon, dass Kerpen 1941 Stadtrechte erhielt. „Wenn sich jedoch zum Einkaufen auf das Fahrrad geschwungen wurde, hieß es weiterhin: Ich fahre ins Dorf. Außerdem sprach man in unserem Dorf nicht nur gerne miteinander, sondern am allerliebsten übereinander“, sagte Johanna Schricke. Nickende Köpfe und Gelächter im Publikum bestätigten die Erinnerung an den „Dorftratsch“.
Neben den Geschichten aus ihrer Kindheit ist bereits ein drittes Buch in Planung, in dem es um ihre Zeit als Lehrerin gehen wird. Die Lesung konnte kostenlos besucht werden. „Frau Schricke wollte kein Geld dafür haben, sondern hat darum gebeten, dass Spenden für das Ambulante Hospiz in Kerpen gesammelt werden“, erklärte Presbyterin Heike Kümpel.
Zudem wies sie darauf hin, dass künftig öfters kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte und Lesungen, in der Kirche stattfinden, um das Gotteshaus bekannter zu machen.