Alle drei Herrenmannschaft des Kerpener Vereins sind aufgestiegen. Verein und Stadt haben dafür vor Jahren die Grundlagen geschaffen.
Erfolg kommt nicht von ungefährWas den Horremer SV mit Manchester City verbindet
Alle sprechen vom Triple des Pep-Guardiola-Vereins Manchester City: Champions League-Sieg, englische Meisterschaft und Liga-Pokal. Alle? Nein! In Horrem spricht man von einem anderen Triple, mindestens ebenso sensationell: Alle drei Herrenmannschaften steigen auf.
Die 1. Mannschaft von der Kreisklasse A in die Bezirksklasse, die 2. Mannschaft von der Kreisklasse B in die Kreisklasse A und die 3. Mannschaft machte es dann noch einmal spannend: Während die Kollegen den Aufstieg schon vorher geschafft hatten, musste die Kreisliga D-Mannschaft am Wochenende einen Sieg gegen Bergheim einfahren.
Schon zur Pause war der Sieg eingetütet
Das Wetter meinte es fast zu gut: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, aber 32° Celsius, da waren regelmäßige Trinkpausen angesagt. Den Horremern machte die Hitze offenbar weniger zu schaffen als den Bergheimern. Sie waren physisch und spieltechnisch überlegen, ihre Zweikampfquote war hoch. Die Bergheimer versuchten, sich mit der Abseitsfalle immer wieder zu retten, aber die Horremer Kombinationsmaschine führte schnell zu einer 3:0-Halbzeitführung – auch hier also ein Triple!
Die hochgewachsene HSV-Abwehr wehrte alle Bergheimer Angriffe souverän ab, sodass beim Schlusspfiff ein hochverdientes 5:0 zu verzeichnen war. Der Aufstieg in die Kreisklasse C. war geschafft. Wenn man hinzunimmt, dass auch die HSV-A-Jugend in der nächsten Spielzeit eine Klasse höher spielt, kommt man nicht umhin, von einem kleinen Horremer Fußballwunder zu sprechen.
Wo liegen die Wurzeln dieser Entwicklung? Wolfgang Niessen, 1. Vorsitzender, und Dieter Kochs, 2. Vorsitzender, haben eine nachvollziehbare Erklärung. Vor sieben Jahren stieg die Mannschaft noch in die Kreisliga B ab. Der Platz war marode, die Infrastruktur aus den 60er Jahren.
Da übernahm der jetzige Vorstand den Verein, sorgte für den Ausbau der Anlage am heutigen Graf-Berghe-von-Trips Stadion, mehrere gepflegte Plätze mit hochwertigem Kunstrasen wurden angelegt, dazu ein modernes Vereinsheim. Unzählige Arbeitsstunden im Ehrenamt ermöglichten diese Kraftanstrengung, man ging auch finanziell ins Risiko. Die Stadt Kerpen lieferte die rechtlichen Grundlagen und investierte auch, wofür Bürgermeister Dieter Spürck bei der Aufstiegsfeier Beifall erhielt.
Aber das ist nicht alles. Sebastian Ohrem, Kapitän der 2. Mannschaft: „Man muss den aktuellen Vorstand loben. Er hat alles dafür getan, unseren Verein wieder attraktiv zu machen, ohne ihn stünden wir nicht hier.“ Und Dominique Neuen aus derselben Mannschaft: „Es gibt in allen unseren Teams eine tolle Solidarität, wir spielen wirklich füreinander, das habe ich in anderen Vereinen nie erlebt!“