Das Musical-Ensemble Erft widmete sich Adolph Kolpings Geschichte. Die Performances überzeugten vollends, insbesondere die der Solisten.
Musical1300 Besucher sehen in Kerpen „Kolpings Traum“
2013 setzte die Produktionsfirma „Spotlight“ mit den Autoren Christoph Jilo (Buch und Liedtexte) und Dennis Martin (Musik und Liedtexte) dem großen Gesellenvater Adolph Kolping ein musikalisches Denkmal mit dem Musical „Kolpings Traum“.
Nun hat das Musical-Ensemble Erft „Kolpings Traum“ in Kerpen neu inszeniert. Mit 21 brillanten Darstellern und Darstellerinnen in Kostümen aus der Zeit um 1860 und einem großen Live-Orchester brachten sie die Lebensgeschichte Adolph Kolpings am vergangenen Wochenende auf die Bühne.
Kerpen: Musical über Adolph Kolping
Rund 1300 Besucher und Besucherinnen erlebten in vier Aufführungen das spannungsgeladene Musical in der Aula des Kerpener Europagymnasiums. „Dieses große Interesse hat uns sehr geehrt und uns zusätzlich angespornt, diese wirklich besondere Geschichte mit Leben zu füllen“, sagte Barbara Körner-Franck, die für die künstlerische Gesamtleitung und die Regie verantwortlich war. „Kolpings Traum“ erzählt die Lebensgeschichte von Adolph Kolping, geboren 1813 in Kerpen, gestorben 1865 in Köln und 1991 von Papst Johannes II. seliggesprochen.
An seinem Lebensabend erinnert sich Adolph Kolping an die Ursprünge eines Traums, der zu seinem Leben wurde. Das Musical zeigt die frühen Jahre des Gesellenvaters, die ihn über Frechen und Köln als Priester nach Wuppertal brachten. Hier drohte der Kontrast zwischen Reichtum und Elend die Gesellschaft zu zerrütten. Adolph Kolping fand seine Berufung als geschickter Vermittler zwischen der Arbeiterschaft, reichen Fabrikanten und korrupten Politikern.
Durchgehend berührende Performances der Musical-Darsteller
Das Wechselbad der Gefühle im Leben Kolpings, großartig dargestellt nicht nur durch eine ergreifende Performance der Solisten, sondern auch durch gewaltige Chormomente und tiefgehende Liedtexte. Unterstützt wurden die Szenen durch Bilddokumente, die auf zwei Leinwände projiziert wurden.
Daniel Wichmann als junger Kolping und Hans-Josef Pütz als alter Kolping berührten die Herzen gleichermaßen. Herrlich arrogant Markus Bürgel als durchtriebener Stahlfabrikant Karcher. Stark: Katrin Janke als seine Frau Frieda. Sehr emotional war Tim Stranowsky in der Rolle des Karl Wagner, rührend, aber auch forsch Anja Hemmann in der Rolle als dessen Freundin Susanne. Das Lied „Lebenszeichen“, gesungen vom ganzen Ensemble, war das emotionale Finale der gelungenen Inszenierung.