Kerpen-BlatzheimGetunte Mofas im gelben Staub beim Rennspektakel auf Kerpener Acker
Kerpen-Blatzheim – Eine Wolke dichten, gelben Staubes hängt über dem Acker bei Blatzheim. Stollenreifen wühlen den trockenen Boden auf, wirbeln ihn unter die Visiere der Piloten. Eine stetige Brise treibt den Staub in die offenen Teamzelte, bedeckt Fahrer wie Techniker, Mofas und Ersatzteile gleichermaßen mit einer dünnen Schicht.
Dabei ist das Mofarennen mit jeweils zweimal zwei Stunden Fahrzeit, unterbrochen nur von einer halben Stunde Pause, ohnehin für Fahrer und Material eine große Herausforderung. Das jedenfalls sagt Frank Stangl. Er hat zusammen mit Frank Nowak, Ingo Lauterbach, Michael Rüttgers, Andreas Noch und weiteren fleißigen Helfern das Rennen organisiert. Es ist nach zwei Jahren Pause das 17. Mofarennen auf dem Acker von Jürgen und Christa Henschel. Diesmal allerdings ohne das liebgewonnene Rockkonzert zum Auftakt. Nach der Coronapause habe man sich das Konzert schlicht nicht leisten können, erklärt Stangl.
Mofas aus alten Zeiten
Am Start stünden 41. Teams mit ihren „Mofas von damals“, sagt Stangl. Er nennt Firmennamen wie Kreidler, Zündapp oder Herkules. Sie starten in der Originalklasse, wo allenfalls der Originalzylinder bearbeitet werden darf, oder in der Tuningklasse. Beim Tuning sind es Bastler und Ingenieure, die das letzte aus den kleinen Einzylindermotoren herauskitzeln. Vordergabeln aus Kinder-Crossmotorrädern und geänderte, gefederte Hinterschwingen werden hier verbaut.
Diesmal macht den Sportlern und Sportlerinnen vor allem der Staub zu schaffen. Habe der Luftfilter einmal einen Riss weg, bewege der Kolben sich bald in einem Schleifgemenge aus Sand und Öl, der Kolben schrumpfe, Leistungsverlust sei die unweigerliche Folge, erläutert Claus Cremers. Er unterstützt seinen Cousin Philippe de Hair vom Einmannteam „Alles auf Horst“. Als einziger Fahrer sitzt er die vier Stunden allein auf seiner Malaguti Ranco ab.
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Dem Staub, der anderen Mitstreitern unweigerlich eine raue Kehle einbringt, trotzt de Hair mit einem Wasserrucksack auf dem Rücken, aus dem er mit Hilfe eines Schlauchs während der Fahrt spülen kann. Die anderen Teams wechseln einfach ihre Fahrer.