Kerpen-BuirPläne für Gewerbegebiet zurückgestuft – Vorgehen der Stadt kritisiert
Kerpen-Buir – Buir ist ein liebenswerter Wohnort auf dem Land, der aber auch für viele Pendler nach Köln, Düren und Aachen hochinteressant ist, weil Buir über einen Bahnanschluss verfügt und nahe an der Autobahn 4 liegt. Doch gerade das bereitet den Menschen im westlichsten Kerpener Stadtteil Probleme, denn Bauland ist knapp.
Durch die Hambacher Tagebaupläne liegen nun nicht nur die A 4, sondern auch gleich die Kohlebahn und natürlich die Bundesbahnstrecke Köln–Aachen direkt am nördlichen Ortsrand. Oft schon wurde über die Entwicklung im Planungsausschuss diskutiert. Ziel war es, Buir weiterzuentwickeln. Dabei sollten Angebote für Wohnraum und Gewerbe entstehen. Diesen Prozess sieht Markus Frambach von der CDU Buir nun gefährdet.
Firmen drohen abzuwandern
Lange seien die Prioritäten abgewogen worden, schreibt Frambach: „Nach Beendigung dieses Prozesses wurde, auch auf Wunsch der Verwaltung, beschlossen, das Gewerbegebiet mit der Wohnbauentwicklung am Blatzheimer Weg zusammen umzusetzen. Das stellte für die Buirer einen guten Weg dar, der einen überschaubaren Zeitrahmen bot.“ Im September 2018 sei beides, Gewerbe und Wohnraum, „mit der höchsten Priorität“ eingestuft worden, so Frambach.
Anfang Dezember sei allerdings nur der Aufstellungsbeschluss für das Wohnbaugebiet gefasst worden: „Das Gewerbegebiet wurde wieder entkoppelt. Es wird nun in der Prioritätenliste herabgestuft und von einem neuen unbekannten Projekt überholt. Mit diesem Vorgehen sind wir aus Buirer Sicht nicht einverstanden.“
Unternehmen hätten sich auf diese Planung verlassen, so Frambach: „Es droht hier ganz konkret eine Abwanderung von Firmen und somit auch von Arbeitsplätzen. Das sollte dringend verhindert werden.“
Der Stadtteil
Die Einwohnerzahlen von Buir stagnieren seit zehn Jahren. 2009 lebten nach Angaben der Stadt 3933 Menschen im Ort, Ende 2017 waren es 3925 und beim kürzlichen Jahreswechsel 3934 Menschen. Buir braucht also Platz für junge Familien mit Kindern. Laut Demografiebericht der Stadt Kerpen war Buir mit einem Durchschnittsalter von 45,9 Jahren hinter Mödrath zweitältester Stadtteil in Kerpen. Das Durchschnittsalter lag in Kerpen bei 42,9 Jahren. (rj)
Auch vor dem Hintergrund des anstehenden Strukturwandels biete das Gewerbegebiet Chancen. Die CDU beantrage, die Prioritätenliste „entsprechend anzupassen“ und für das Gewerbegebiet in diesem Jahr den Aufstellungsbeschluss zu fassen.
Jörg Mackeprang, Abteilungsleiter Stadtplanung im Rathaus, versicherte: „Der Acker neben dem Einkaufszentrum, um den es geht, gehört nicht der Stadt. Es werden derzeit intensive Gespräche mit dem Eigentümer darüber geführt, wie und zu welchen Bedingungen das Gelände entwickelt werden kann.“ Einen Bebauungsplan solle man aber erst aufstellen, wenn Einigkeit mit dem Grundstückseigentümer herrsche, findet Mackeprang: „Es ist also nicht so, dass nichts passiert.“
Das könnte Sie auch interessieren: