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Kerpen-BuirSportausschuss will Kunstrasen – Debatte um Tartanbahn für Athleten

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Borussia Buir bekommt einen Kunstrasenplatz, die Leichtathleten vom TUS hätten gerne eine Tartanbahn in Buir.

Kerpen-Buir – Nach Sindorf und Horrem wird möglicherweise auch der Stadtteil Buir einen Kunstrasenplatz und ein neues Sportlerheim erhalten. Anders als berichtet, ist die Entscheidung dazu allerdings noch nicht gefallen. Der Sportausschuss hat lediglich einem Antrag auf Förderung durch ein entsprechendes Bundesprogramm zugestimmt, teilte die Stadtverwaltung mit.

Falls das Geld bewilligt werde, stiegen die Chancen für den Platz. Errichtet werden soll er auf der gegenüberliegenden Seite der Blatzheimer Straße – dort, wo derzeit der Tennenplatz des TuS Buir ist.

Weil Kunstrasen und Tenneplatzmaterial nicht zusammenpassen, soll der Leichtathletikverein eine neue Tartanbahn erhalten. Wo diese aber entstehen soll, das hat für hitzige Diskussionen in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Sport, Freizeit und Kultur gesorgt. Zur Debatte standen die Orte Kerpen und Buir. Die meisten Ausschussmitglieder sprachen sich für den bisherigen Standort in Buir aus. Einige kritisierten, dass man nicht nur den Fußball fördern könne, so auch Peter Abels von den Grünen. „Die Kerpener Fußballvereine spielen nur in der Landes- und Kreisliga. Die Leichtathleten sind deutlich erfolgreicher“, sagte Abels. „Die hohe Qualität der Leichtathleten müssen wir in Buir halten“, forderte er.

Nicht im Ort

Aus den Reihen des TuS Buir stammen erfolgreiche Sportler. Der Verein zählt bisher drei Deutsche Meister, einen fünffachen Europameister und einen Nordrheinmeister. Mit derzeit 340 Mitgliedern, davon 110 Kinder, ist er der größte Leichtathletikverein im Stadtgebiet von Kerpen.

Rasen- und Tennenplatz in Balkhausen sollen saniert werden.

CDU-Mitglied Heiner Funke befürwortete zwar auch den Bau einer Tartanbahn. Er stellte aber die Frage, ob diese tatsächlich in Buir entstehen müsse. „Es gibt Vereine, die nicht im Ortsteil spielen. Zum Beispiel der Basketballverein Blatzheim. Das funktioniert doch auch.“ Bei den anderen Ausschussmitgliedern stieß der Vorschlag auf wenig Akzeptanz. Schon in einem Antrag aus dem Dezember vergangenen Jahres hatte die FDP ihre Befürchtung geäußert, dass die große Entfernung zwischen Buir in Kerpen dafür sorgen könne, dass Eltern ihre Kinder aus dem Verein nähmen.

Das könne „letztendlich zur Auflösung der Leichtathletikabteilung führen“. Die SPD schlug vor, dass in Buir der Anlaufpunkt für alle Leichtathleten der Stadt entstehen soll. In den Jahren bis 2021 will die Stadt einen Eigenanteil von 275 400 Euro in den Platz investieren. Die übrigen 90 Prozent der Kosten sollen durch ein Förderprogramm des Bundes bereitgestellt werden.

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Nicht berücksichtigt wurde bislang im Haushaltsentwurf der Stadt die Sanierung der Sportanlage an der Gymnicher Straße in Balkhausen. Deshalb soll eine neue Kostenstelle für die beiden Sportplätze gebildet werden. Dafür haben sich der Sportausschuss und Kämmerer Thomas Schaaf ausgesprochen.

Weil Tennen- und Rasenplatz der Spielvereinigung Balkhausen-Brüggen-Türnich in einem schlechten Zustand sind, ist die Sanierung notwendig. Bisher wird von Kosten in Höhe von 80 000 Euro für die Sanierung des Rasenplatzes und von 50 000 Euro für die des Tennenplatzes ausgegangen. Die Schätzungen stammen allerdings aus dem Jahr 2015. Mittlerweile dürften es teurer werden – auch deshalb, weil zusätzlich die Sanierung des Sportlerheims berücksichtigt werden muss.

„Für einen reibungslosen Spielbetrieb ist die Sanierung beider Plätze erforderlich.“, sagte Ortsvorsteher Dietmar Reimann. „Nur einen zu sanieren – das funktioniert nicht“. Der Ein-Platz-Betrieb wäre nur mit einem ganzjährig bespielbaren Kunstrasenplatz möglich. Den aber kann sich die SpVg BBT nicht leisten. Investitions- und Folgekosten eines Kunstrasenplatzes sind zu hoch.

In den Haushaltsansätzen vergangener Jahre berücksichtigte die Stadtverwaltung mögliche Sanierungskosten. Im derzeitigen Haushaltsentwurf fehlen die Beträge aber. Grund sind die Gespräche über den möglichen Bau des Kunstrasenplatzes.

Die neu ermittelten Kosten will die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Stadtrats am 19. März liefern. Für den Verein könnte das zu einem unerwarteten Ergebnis führen: Sind die geschätzten Folgekosten der Sanierung deutlich höher als erwartet, dürfte das Thema Kunstrasenplatz doch nicht vom Tisch sein.