AboAbonnieren

Nach dem AbiDoneta Fwansoni ist erste „Bufdi“ bei der Feuerwehr Kerpen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eine junge Frau und einen jungen Mann in einem Feuerwehr-Fahrzeug.

Doneta Fwansoni ist seit dem 1. Oktober 2024 Bufdi bei der Kerpener Feuerwehr. Sie unterstützt die Kollegen bei allem, was so anfällt.

Im Bundesfreiwilligendienst darf Doneta Fwansoni in den Beruf schnuppern, der es ihr in der Freizeit ohnehin angetan hat.

Doneta Fwansoni ist die erste Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdi) bei der Feuerwehr Kerpen. „Ich bin mit der Feuerwehr aufgewachsen“, erklärt die 18-Jährige ihre Begeisterung für das Berufsfeld: Ehrenamtlich sei sie bei der Freiwilligen Feuerwehr in Blatzheim tätig, mit zehn Jahren habe sie bei der Jugendfeuerwehr angefangen. Und auch ihr Bruder sei bei der Feuerwehr.

„Ich habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und wollte erst einmal in die Berufswelt reinschnuppern, statt gleich zu studieren oder eine Ausbildung zu machen“, erklärt Fwansoni ihre Entscheidung. Sie habe die Ausschreibung für den Bundesfreiwilligendienst gesehen und sich gedacht: „Der Notfallsanitäter ist ohnehin ein Beruf, der für mich infrage kommt und bei der Freiwilligen Feuerwehr bin ich auch, also warum nicht?“

Bisher gefalle es ihr richtig gut, sagt die junge Frau: „Der Dienst beginnt um sieben Uhr und da bin ich direkt dabei, beim Wachwechsel und beim Fahrzeugcheck.“ Während der Arbeitszeit unterstütze sie die Einsatzkräfte in allen Aufgabenbereichen. So säubert, wartet und überprüft Fwansoni eigenen Angaben nach etwa die Atemschutzgeräte und Schläuche auf Defekte.

Das Foto zeigt eine junge Frau in einem Rettungswagen.

Im Rettungswagen kümmert sich die 18-Jährige etwa darum, Desinfektionsmittel aufzustocken.

„Im Februar werde ich den Rettungshelferlehrgang machen und darf dann auch im Rettungsdienst mitfahren“, berichtet sie zudem: „Darauf freue ich mich sehr!“

Wenn das kommende Jahr als Bundesfreiwilligendienstleistende weiterhin so gut laufe wie bisher, ziehe sie in Erwägung, sich zur Notfallsanitäterin und anschließend zur Brandmeisterin ausbilden zu lassen. Denn wer Feuerwehrfrau oder -mann werden möchte, muss in der Regel bereits einen Beruf erlernt haben, der im Dienst zweckdienlich ist. Das können etwa technische Berufe oder auch die Ausbildung zum Notfallsanitäter sein.

Das Foto zeigt eine junge Frau, die einen Feuerwehrschlauch in einer Maschinen-Öffnung kontrolliert.

In dieser Maschine werden Feuerwehrschläuche gereinigt.

Für Fwansoni macht einen Großteil der Leidenschaft für diesen Beruf die Kameradschaft aus: „Neben dem Dienst ist in der Feuerwehr einfach sehr viel kameradschaftlicher Zusammenhalt.“ Aber auch die vielfältigen Aufgaben gefallen ihr eigenen Aussagen nach. Mit technischen Herausforderungen habe sie im Alltag dagegen bisher wenig zu tun gehabt. Das sei neu in ihrer Funktion als Bufdi. Doch auch das bereite ihr keine Probleme: „Es ist spannend, mit der Technik zu arbeiten und hier Neues zu lernen.“

Dass die Feuerwehr ein eher männlich geprägtes Berufsfeld ist, stört die junge Frau dagegen gar nicht: „Schon in der Jugendfeuerwehr gab es andere Mädchen, da habe ich mir nie Gedanken drüber gemacht. Und jetzt bei der Freiwilligen Feuerwehr achte ich auf das Geschlechterverhältnis relativ wenig. Hier bei der Berufsfeuerwehr arbeiten auch ein paar Frauen.“

Und in der Freizeit? „Ich bin ehrlich, auch in meiner Freizeit spielt allein durch die Freiwillige Feuerwehr wenig anderes eine große Rolle. Aber ich mache gerne Sport, gehe ins Fitnessstudio“, verrät Fwansoni.

Dass es erst jetzt den Bundesfreiwilligendienst bei der Feuerwehr gibt, erklärt Branddirektor und Leiter der Feuerwehr Andre Haupts so: „Wir hatten das Thema schon länger auf dem Schirm, aber wir wollten es auch ordentlich machen. In den vergangenen Jahren hatten wir viele andere Belastungen wie die Pandemie und die Flutkatastrophe. Und wir waren viel mit der Personalrekrutierung und -ausbildung beschäftigt.“ Nach wie vor habe vor allem der Rettungsdienst enorme Nachwuchssorgen, sagt er.