Der FC Borussia Buir hofft seit Jahren vergeblich auf einen neuen Sportplatz. Nun droht ein Sanierungsstau.
Seit mehr als zehn JahrenFC Borussia Buir aus Kerpen wartet weiterhin auf neuen Sportplatz
Jedes neue Jahr beginnt für die Mitglieder des Vereins FC Borussia Buir mit Hoffnung – auf ein neues Vereinsheim, einen Kunstrasenplatz und die Möglichkeit, ohne Einschränkungen Fußball zu spielen. Doch bisher ist diese Hoffnung der Sportler jedes Jahr enttäuscht worden.
Auch im aktuellen Haushaltsentwurf ist kein Geld für den Neubau eingeplant. Borussia-Geschäftsführer Matthias Morgner ist verärgert. „Die Stadt setzt die gefassten Beschlüsse ihrer Gremien und des Stadtrats nicht angemessen um“, sagt er.
Kosten im Haushaltsentwurf 2023/24 nicht eingeplant
Laut dieser Beschlüsse steht der Standort des neuen Sportplatzes bereits fest, nämlich dort, wo bisher der Tennenplatz in Buir war. Die Beschlüsse sehen auch vor, die Kosten für das Bauprojekt zu konkretisieren. Doch im Haushaltsentwurf für die Jahre 2023 und 2024 tauchen die Kosten nicht auf.
Morgner klagt außerdem über die Kommunikation mit der Stadtverwaltung. Im September 2022 hatte die Stadt einen Landschaftsarchitekten damit beauftragt, den neuen Sportplatz zu planen. Für den Neubau des Vereinsheims liege der Verwaltung ebenfalls ein aktuelles Angebot des Architekturbüros vor, sagt Morgner. „Beide Ergebnisse sind uns aber nicht bekannt“, obwohl der Verein die Verwaltung um Informationen gebeten habe.
Mehrmals habe der FC Borussia Buir Unterstützung angeboten, etwa bei der energetisch-nachhaltigen Ausgestaltung des Sportplatzes oder bei einem Raumkonzept für das Vereinsheim. „Ein Dialog fand 2022 nur eingeschränkt und 2023 gar nicht mehr statt“, erläutert Morgner. Auch die Redaktion erhielt von der Stadtverwaltung keine Aussage zum Thema.
Seit mehr als zehn Jahren hofft der FC auf einen Neubau. Die Instandhaltung und die Pflege von Rasen- und Tennenplatz hatte der Verein deshalb auf ein Minimum reduziert, immer in Absprache mit der Stadtverwaltung, sagt Morgner. Doch nun drohen zusätzliche Kosten.
Sanierungsstau: Kosten von über eine Million Euro drohen
Der Vereinsgeschäftsführer spricht von einem Sanierungsstau. Der Rasenplatz benötige dringend Instandsetzung, um geltenden Normen zu entsprechen, sagt er. „Der Tennenplatz wies im Dezember 2021 sogar so starke Schäden auf, dass wir sie mit den üblichen Pflegemaßnahmen nicht beseitigen konnten.“
Ein Gutachter kam zu dem Schluss, dass eine Million Euro nötig seien, um den Tennenplatz wieder sicherzumachen. Die Notsanierung des Vereinsheims würde Kosten von weiteren 400.000 Euro verursachen.
Auch Ortsvorsteher Markus Frambach fürchtet steigende Kosten, wenn die Stadt den Neubau nicht bald angeht. „Wir laufen Gefahr, dass dieses Geld bis zur Umsetzung noch investiert werden muss“, sagt Frambach. Davon abgesehen drohten Folgen für die sportliche Entwicklung des FC und das Ehrenamt in Buir. Er fordert deshalb, den Haushaltsentwurf auf der nächsten Sitzung des Ausschusses für Sport-, Freizeit und Kultur am Mittwoch, 8. März, noch entsprechend anzupassen.
Schon im Januar 2019 schien das lange Warten des Vereins auf einen Kunstrasenplatz und ein neues Sportlerheim ein Ende zu haben. Politik und Verwaltung sprachen sich damals deutlich für das Projekt aus. Im Haushaltsentwurf 2019 gab es allerdings ein ähnliches Problem wie heute: Die Kosten für die Sanierung eines Sportplatzes fehlten. Betroffen war die Spielvereinigung Balkhausen-Brüggen-Türnich. Auch dort hat sich bis heute nur wenig getan.