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Horremer HauptstraßeLeser klagen über Lastwagen-Verkehr

Lesezeit 1 Minute

Um Ortsdurchfahrten – hier in Horrem – vom Schwerverkehr zu entlasten, wird an einem speziellen Navigationssystem gearbeitet.

Kerpen-Horrem – Schwere Lastwagen, die sich durch enge Ortsdurchfahrten quetschen. – Muss das sein, fragen Leser und verweisen dabei etwa auf die Horremer Hauptstraße. Warum kann kein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr erlassen werden?

Kerpen: Überörtlicher Verkehr in Horrem

„Man kann den Lkw-Verkehr nicht einfach aussperren“, sagt Bernd Aulmann vom Landesbetrieb Straßen in Euskirchen: Denn die Horremer Hauptstraße sei eine Landesstraße (L 163) und damit vom Gesetzgeber dazu vorgesehen, überörtlichen Verkehr aufzunehmen. Würde man die Straße umwidmen, etwa als Kreis- oder Gemeindestraße, würde das nicht nur den Kreis oder die Kommune finanziell belasten, weil diese dann die Instandhaltung der Straße aufkommen müssten. Es sei auch nicht im allgemeinen Interesse: „Wir brauchen ja Wege, die wir dem Verkehr zur Verfügung stellen.“ Es gebe allerdings auch einige wenige Beispiele, wo es auf Landes- oder Bundesstraßen dennoch ein Lkw-Verbot gebe – etwa in Erftstadt-Kierdorf oder auf der B 56 in Euskirchen-Kuchenheim. „Darüber entscheidet dann die Bezirksregierung.“

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Durchfahrtverbote für Lastwagen auf Bundes- oder Landstraßen könne es etwa geben, wenn sich dort Brücken befänden, die nur bis zu einer bestimmte Tonnage zugelassen seien, weiß der städtische Verkehrsplaner Michael Strehling. In Kerpen sei dies aber nirgendwo der Fall. Auch die Stadt wünsche sich weniger Lkw-Verkehr in ihren Ortsdurchfahrten , auch wenn die Belastung statistisch gesehen nicht so groß sei, wie manche vermuteten. Restriktionen sei hier aber wenig erfolgversprechend, besser seien „positive Angebote“. Die Stadt arbeite deshalb mit anderen Kommunen an einem Projekt mit, um ein Vorrang-Routen-Netz für den Schwerverkehr zu definieren. Dieses solle als Kartenmaterial in Navigationssysteme eingespeist werden. Strehling: „Es geht um eine effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation.“ Bis alle Navigationsgeräte über entsprechende Daten verfügten, könne es aber noch dauern.