Ein Unfall hätte eine Familie fast in eine Tragödie gestürzt. Rettungskräfte von Kerpen bis Köln konnten das verhindern.
„Kölsch Mädche“ im EinsatzKleinkind aus Kerpen ertrinkt fast – und bedankt sich jetzt bei Rettern
Der kleine Darian aus Kerpen rührte sich nicht mehr. Die Eltern fanden ihr 18 Monate altes Kleinkind leblos im Garten. Es war beim Spielen in den Teich gefallen. Schockiert riefen sie sofort den Notarzt.
Am 22. März 2022 wurde der Notrufzentrale Rhein-Erft ein Kleinkind gemeldet, das beim Spielen in einen Gartenteich gefallen war. Die Einsatzkräfte der Feuerwache Kerpen waren schnell vor Ort und begannen mit der Wiederbelebung. Das Personal des Rettungshubschraubers „Christoph 3“ unterstützte sie dabei.
Die Feuerwache Kerpen war schnell vor Ort
Da es sich um ein Kleinkind handelte, wurde PD Dr. Frank Eifinger, Spezialist der Kinderintensivstation der Uniklinik Köln, mit dem Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ angefordert. Mit dem „Kölsch Mädche“ fliegt Dr. Eifinger regelmäßig zu Einsätzen, bei denen ein erfahrener Kindernotarzt gebraucht wird. Der Hubschrauber konnte den kleinen Darian sicher in die Uniklinik Köln transportieren, damit er im Schockraum weiter behandelt werden konnte.
Heute, ein Jahr nach dem Unfall, geht es Darian gut. Er hat keine Folgeschäden – keine Selbstverständlichkeit, da er lange Zeit keine Lebenszeichen zeigte. Seine Familie schickte der Crew der Christoph Rheinland ein großes Dankeschön-Paket. Darin findet sich, neben einem Pokal, Fotos und Süßigkeiten, ein herzerwärmender Brief: „Es gibt so viele Ärzte auf dieser Welt und ausgerechnet ich hatte den Besten. Dankeschön für ihren Einsatz am 22.03.22. Sie sind mein Held. Ihr Darian aus Kerpen“.
Und vor wenigen Tagen hat der Junge mit seinen Eltern die Feuerwache Kerpen besucht, um den Ersthelfern zu danken. Auch sie erhielten eine kleine goldene Oscar-Statue.
Für die Feuerwehr Kerpen war der Einsatz im Jahr 2022 alles andere als Routine. „Einsätze mit Kindern sind trotz einer fundierten Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes in diesem Bereich immer sehr besondere Situationen für unsere Kolleginnen und Kollegen, da viele auch selber eigene Kinder haben und speziell auch Situationen wie Kinderreanimationen die Einsatzkräfte oftmals persönlich sehr berühren“, sagt ein Sprecher.
Umso schöner sei es nun für alle Beteiligten gewesen, ein solches Dankeschön nach einem Einsatz zu erfahren und auch zu sehen, dass Darian wohlauf ist und keine bleibenden Schäden zurückbehalten hat. „Eine schönere und wertvollere Bestätigung unserer Arbeit kann es gar nicht geben“, sagt der Feuerwehr-Sprecher.
Susanne Hörle, Sprecherin der Feuerwehr Köln, erklärt stolz: „Die Rettungskette hat hier reibungslos funktioniert und Darian geht es gut. Oft wissen unsere Kolleg:innen nicht, was aus ihren Patient:innen geworden ist, nachdem sie das Krankenhaus erreicht haben – daher freuen sie sich über derartige Rückmeldungen umso mehr. Und dass der tragische Unfall ohne Schäden für Darian blieb, ist natürlich auch eine großartige Bestätigung für die tägliche Arbeit unserer Rettungskräfte.“
Kinderarzt Frank Eifinger musste Darians Geschichte immer wieder erzählen. Sie hat ihn ungeachtet aller Rationalität seines Berufs darin bestärkt, weiter an Wunder zu glauben: „Wenn ich nicht an Wunder glauben würde, wäre ich kein guter Kinderarzt.“ Allein Darians Lächeln habe ihn fasziniert, „und das ist doch genau der Grund, weshalb wir unseren Job machen“.
Rettungshubschrauber in Köln
Die beiden Hubschrauber, die von der Feuerwehr Köln eingesetzt werden, kann man auch vom Boden aus bei einem Einsatz am Himmel leicht unterscheiden.
Der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Rheinland“ – auch „Kölsch Mädche“ genannt – ist ein leuchtend gelber ADAC-Hubschrauber. Er ist im Jahr 2022 1.075 Mal zu Einsätzen abgehoben.
Der Rettungshubschrauber „Christoph 3“ ist orange und wird vom Bund betrieben. Im Einsatz für Köln und das Umland ist er 2022 insgesamt 1.633 Mal abgehoben.
Thema: Ertrinken bei Kleinkindern
Ertrinken ist neben Ersticken eines der häufigsten Ursachen für Todesunfälle bei Kindern. Wasser übt große Faszination auf sie aus. Selbst niedrige Wasserstellen wie Planschbecken oder Badewanne können zur Falle werden. Sehr kleine Kinder können zudem in Pfützen von nur zehn Zentimetern Tiefe ertrinken. Eine weitere, unbekannte Gefahr stellt das sekundäre Ertrinken dar. Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie auf dieser Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.