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Nach drei JahrenSchloss Loersfeld in Kerpen hat seinen Michelin-Stern wieder

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Schloss Loersfeld

Kerpen – Jubel auf Schloss Loersfeld: Der Michelin-Stern ist wieder da. Thomas Bellefontaine, Geschäftsführer und ehemaliger Küchenchef, war ganz ausgelassen. Die Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ein ganz, ganz großer Tag für die feine Küche des wunderschönen Restaurants in dem historischen Gemäuer inmitten eines Landschaftsparks.

Nach dem Weggang von Julia Komp, der damals jüngsten Sterneköchin Deutschlands, hatte die Kerpener Küche erst einmal ihren Stern verloren – und damit auch viel von dem Glanz, der das herrliche Gemäuer die 19 Jahre zuvor umgeben hatte, als Jahr für Jahr der Titel als Sternerestaurant verteidigt worden war.

Schloss Loersfeld: Moderne, französisch inspirierte Küche

Doch dann folgte eine drei Jahre währende Hungerperiode. Hunger nach dem Ruhm von einst. Erst im vergangenen Jahr gab es in der Küche des Spitzenrestaurants wieder einen Wechsel. Küchenchef Paul Spiesberger, der das Amt von Julia Komp übernommen hatte, ging aus privaten Gründen wieder in seine Heimat nach Österreich.

Benjamin Schöneich übernahm. Er gehört seit Mitte 2020 zum zwölfköpfigen Loersfeld-Team und war an der Gestaltung der Speisekarte seit seinem Start beteiligt. Sein Stil orientiert sich an einer modernen, französisch inspirierten Küche.

Michelin-Stern leuchtet wieder über Kerpener Gemäuer

Dann kam der Michelintester, und war begeistert. Seit gestern Mittag leuchtet wieder ein Michelin-Stern über dem Kerpener Gemäuer.

Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können, jubiliert Bellefontaine: „Wir feiern in wenigen Wochen unser 30-jähriges Bestehen.“

Am Montag, 4. April, knallen auf Loersfeld die Korken – nein, das tut man in einem Sternerestaurant nicht, aber es gibt einen Sektempfang. Zuvor gibt das Hürther Musikseminar ein klassisches Konzert. Nach dem Sektempfang knallen die Feuerwerkskörper über Schloss und Park und ganz zum guten Schluss feiern Gäste und Küchenteam zusammen eine Party.

Pulheim-Stommeln: Gut Lärchenhof behält Stern

Das Restaurant Gut Lärchenhof in Pulheim-Stommelerbusch hat unterdessen seinen Stern behalten. Das sei super, sagt Torben Schuster über die Auszeichnung der Gastrobibel „Guide Michelin“. Torben Schuster koche modern, mutig und kreativ, dennoch verliere er die klassische Basis nicht aus den Augen.

Überrascht wirkt der 36-Jährige, der seit November 2017 Küchenchef im Lärchenhof ist, nicht. „Ich habe damit gerechnet. Unser Team hat gut gearbeitet“, sagt er sehr überzeugt in einem Telefonat.

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Natürlich freue er sich über die Auszeichnung für seine Interpretation der Haute Cuisine. „Der Stern ist die wichtigste Auszeichnung, die ein Restaurant bekommen kann.“ Ein zweiter Stern wäre schön, gibt er zu. „Aber ich bin nicht sicher, ob das hier im Lärchenhof möglich ist. Wir geben unser Bestes“, sagt Torben Schuster.