AboAbonnieren

In Kölner Tierklinik verendetUnbekannte schießen in Kerpen dreimal auf Jack Russell „Shorty“

Lesezeit 3 Minuten
Ein Jack Russel Terrier mit weiß-braunem Fell liegt auf einer Couch.

Der Jack Russel Terrier Shorty verendete ein paar Tage nachdem er angeschossen wurde in einer Tierklinik.

Auf einem Spaziergang in Kerpen hat eine unbekannte Person auf einen Jack Russel Terrier geschossen, der den Verletzungen erlag.

In der Nähe der Kiesgrube in Kerpen-Blatzheim wurde am Freitag, 3. Februar, auf einem Spaziergang ein Jack Russel Terrier dreimal angeschossen. Einige Tage später verendete der fünf Jahre alte Hund namens „Shorty“ in einer Kölner Tierklinik.

Sein Besitzer William Najmann kann das immer noch nicht realisieren: Er hatte an dem Abend Spätschicht und ging gegen 22.30 Uhr noch eine Runde mit seinem Hund. Wie gewohnt liefen sie einen Weg entlang, der zwischen der Kiesgrube und dem Neffelbach liegt. „Shorty lief eine Böschung runter und plötzlich hörte ich einen lauten Knall“, beschreibt es Najmann. Zuerst habe er nur an einen Silvesterknaller gedacht, doch dann sei das „fürchterliche Gejaule“ von Shorty zu hören gewesen. „Da wusste ich, es war ein Schuss“, sagt Najmann weiter.

Kerpen-Blatzheim: Eine unbekannter Person schießt aus Auto auf Hund

Auf den ersten Schuss folgten zwei weitere. Die Schüsse kamen nach Annahmen von Najmann wohl aus einem Auto, das auf einer nahe gelegenen Straße stand. Najmann konnte eine Silhouette eines Wagens erkennen, als er zu seinem Hund lief. „Shortys Leben stand aber natürlich an erster Stelle, daher habe ich nicht weiter auf das Auto geachtet“, sagt Najmann.

Mit dem blutenden Hund in den Armen lief er quer über das Feld nach Hause. Vergeblich versuchte er, Tierärzte zu erreichen. Er wählte die 110. Die Polizisten schickten ihn zu einer Tierklinik in Sülz. „Dort wurde Shorty dann notoperiert und eine Vorderpfote musste amputiert werden“, berichtet Najmann. Trotz der heftigen Verletzungen, sei der Arzt optimistisch gewesen, dass der Hund überleben werde.

Ein Jack Russel Terrier mit weiß-braunem Fell sitzt auf Kieselsteinen und blickt in die Kamera.

Sein Besitzer William Najmann beschreibt den Jack Russel Terrier Shorty als friedlichen Hund.

Doch am Montag erreicht Najmann die Nachricht, dass Shorty einem Herz-Kreislaufstillstand erlegen sei. „Ich habe ihn als Welpen aufgenommen. Er war so ein friedlicher Hund. Wenn wir an anderen Hunden vorbeigingen, musste ich ihn hin und wieder auf den Arm nehmen, da er Angst hatte. Sogar an kleinen Kindern traute er sich manchmal nicht vorbei. Es macht mich sprachlos, dass ihm so etwas passieren musste“, sagt der 58-Jährige traurig.

Nachdem Najmann seiner Schwester berichtet hatte, was geschehen war, fand sie auf Facebook eine Seite über vermisste Tiere in Kerpen. „Dort wurde darüber geschrieben, dass verwahrlosten Katzen in der Nähe der Kiesgrube wohl Glieder abgeschossen wurden“, berichtet Najmann.

Am Morgen nach dem Vorfall hatte William Najmann eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben. Er hofft, dass der oder die Täter zur Rechenschaft gezogen werden und andere Besitzer mit ihren Tieren in Zukunft sicher sind. Die Ermittlungen laufen. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage. Es bestehe der Verdacht von Verstößen gegen das Tierschutz- und Waffengesetz. Zudem werde wegen des Verdachts der Sachbeschädigung ermittelt. Dazu, dass im Umkreis der Kiesgrube auch andere Tiere angeschossen werden, liegen der Polizei keine Erkenntnisse vor.