Viele Räume im Schulzentrum Kerpen Horrem-Sindorf sind nach dem Wasserschaden noch nicht freigegeben. Die Gesamtschule leidet unter Raumnot.
Unterricht in DreifachhalleSchulzentrum in Kerpen leidet nach Wasserschaden an Platzmangel
Die Situation am Schulzentrum ist für Schüler und Lehrer nach dem Wasserschaden in den Sommerferien im Moment nicht leicht. Schulleitung und Stadt versuchen trotzdem, den Unterricht so normal wie möglich zu gestalten. Es gab etwa eine Notbetreuung für die Fünftklässler in der Turnhalle. Die Oberstufe der Gesamtschule, die Q1 und die Q2, nutzt Räume im Europagymnasium. Und die Stufen 8 und 9 wechseln täglich zwischen Distanz- und Präsenzunterricht. Für die sechs Klassen der Jahrgangsstufe 10 sucht die Schulleitung noch nach einer guten Lösung.
Sie würden derzeit in der Dreifachturnhalle unterrichtet, sagt Kristiane Benedix, stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule. „Dort haben wir die Klassen mit einem Volleyballnetz getrennt. Aber bei der Lautstärke können die Kollegen nur schwer unterrichten.“ Das größte Problem für die Schule sind die 23 Klassenräume im Altbau, die wegen des Wasserschadens nicht genutzt werden können.
Gesperrter Altbau erschwert selbst Toilettengang
Der gesperrte Altbau erschwert selbst den Toilettengang: Schüler müssen dafür an der Straße entlang in einen anderen Gebäudeteil gehen. Zwei zusätzliche Aufsichtskräfte würden eingesetzt, um das zu überwachen, sagt Benedix. Der Raummangel trifft die Gesamtschule schwer.
„Gesamtschulen sind ein hochkomplexes System aus Grund- und Erweiterungskursen. Unser Raumbedarf ist sehr hoch“, erläutert die stellvertretende Schulleiterin. „Wir können diese Differenzierung nur eingeschränkt durchführen. Das trifft die schwächeren Schüler.“ Sie spricht von 90 Förderschülern.
Benedix hält nichts davon, Räume an einem dritten Standort neben Schulzentrum und Europagymnasium zu nutzen. „Die Oberstufenkollegen haben schon jetzt Probleme, rechtzeitig bei ihren Klassen im Gymnasium zu sein.“
Internetverbindung nicht leistungsfähig genug für Distanzunterricht
Hinzu komme, dass die Lehrer nur sehr eingeschränkt Distanzunterricht anbieten können, da die Internetverbindung im Schulgebäude nicht leistungsfähig genug sei und noch immer nicht alle Räume mit Wlan versorgt seien. Die Stadt versuche Zug um Zug, die einzelnen Teile der Schule wieder in Betrieb zu nehmen, sagt Fernanda Barbato, Leiterin des Kerpener Hochbauamtes.
Es sei aber nicht klar, wann die Fachräume wieder zur Verfügung stünden. Sie seien durch den Wasserschaden zu stark beschädigt. Die Stadt ist deshalb an die Versicherung des beauftragten Dachdeckers herangetreten.