Auf Schloss Loersfeld ist am 6. Mai eine Replik des legendären Ferrari 156 von Wolfgang Graf Berghe von Trips zu sehen.
„Sharknose“Legendärer Rennwagen nachgebaut – Stiftung stellt Ferrari 156 in Kerpen aus
In der Rennsportszene genießt der Ferrari 156 Legendenstatus. Die Fahrer des wegen seiner haifischähnlichen Front auch als „Sharknose“ bekannten Wagens landeten Anfang der 1960er Jahre bei Formel-1-Weltmeisterschaften regelmäßig weit vorn.
Berghe von Trips verunglückte 1961 beim Großen Preis von Italien tödlich
Auch Wolfgang Graf Berghe von Trips setzte auf den „Sharknose“, wurde in ihm sogar Vizeweltmeister. Und es war ein Ferrari 156, der dem der Kerpener Fahrer zum Schicksal wurde.
Als Führender der Weltmeisterschaftswertung verunglückte Berghe von Trips am 10. September 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza nach einer Kollision mit Jim Clark in der zweiten Runde bei der Anfahrt zur Parabolica-Kurve tödlich. Sein Rennwagen prallte gegen die Drahtabzäunung vor den Zuschauern, wobei 15 Menschen getötet und 60 weitere verletzt wurden.
Eine Replik des Autos zeigt die Trips-Stiftung am Samstag, 6. Mai, 14 Uhr, auf Schloss Loersfeld. Der „Sharknose“ ist eine Leihgabe von Jason Stuart Wright, Unternehmer und selbst Rennfahrer. In seinem Auftrag baute Restaurator Dan Setford den „Sharknose“ detailgetreu nach.
In der Replik der „Sharknose“ sind echte Teile des Originals verbaut
Verbaut sind echte Teile des ursprünglichen Modells, unter anderem das Getriebe und die Aggregate. Auch der Motor ist authentisch. Es gibt kein originales Exemplar des Ferrari 156 mehr. Weil die Rennsportsaison 1962 für Ferrari nicht so erfolgreich wie erwartet verlief, ließ Unternehmenschef Enzo Ferrari alle Exemplare verschrotten.
Die Trips-Stiftung plant auch ein Programm rund um den „Sharknose“. Zunächst erläutert Ingenieur Frank Herrmann die Technik des Autos. Es folgt ein Gespräch zwischen RTL-Moderator Gregor König und dem Zeitzeugen Dieter Streve-Mülhens über den Ferrari 156 und die Weltmeisterschaft 1961.
Außerdem sind Vorträge über die Geschichte des Kart-Sports in Horrem und Manheim geplant. Die Autoren Jörg-Thomas Födisch und Jürgen Schneider stellten die zweite Auflage ihres Buches „Trips – Erinnerungen“ vor.