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Hüttenstraße in Kerpen-SindorfEin neues Quartier soll um die alte Glashütte entstehen

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Teile der alten Glashütte könnten auch im geplanten Quartier erhalten bleiben.

Kerpen-Sindorf – Ein Plus von fast 300 seit Dezember – Sindorfs Einwohnerzahl kennt nur eine Richtung, steil nach oben. Doch für weiteres Wachstum benötigt der größte Kerpener Ortsteil zusätzlichen Wohnraum. Ein neues Quartier soll um die alte Glashütte in der Hüttenstraße entstehen. Auch die Bürger können mit ihren Ideen die Pläne für das zukünftige Quartier beeinflussen.

„Wir reden hier von einem Areal, das ganze 19 Hektar groß ist. Dort ist alles möglich“, sagt Martin Schoppe von der städtischen Abteilung Stadtplanung, Klima- und Umweltschutz. Das neue Quartier soll zwischen den Wohngebieten im Westen und den Gewerbegebieten im Osten von Sindorf entstehen. Es soll kein reines Wohngebiet werden. Kleine Gewerbeeinheiten, etwa Supermärkte und Restaurants, sind erlaubt und erwünscht. „Ausgeschlossen ist nur, dass wir Industriebetriebe im neuen Quartier ansiedeln“, erläutert Schoppe.

Die alte Glashütte in Kerpen-Sindorf könnte erhalten werden

Auch die alte Glashütte ist von den Plänen für ein neues Viertel betroffen. In einem Gutachten hat die Stadt untersuchen lassen, ob das Fabrikgebäude ganz oder teilweise erhalten werden kann. Das Ergebnis: Ein Großteil kann bleiben – allerdings wäre das mit großem Aufwand verbunden. Zur Glashütten-Kathedrale heißt es in dem Gutachten etwa: „Auch wenn die ikonische Architektur für den Erhalt spricht, wird keine technisch darstellbare Erhaltungsmöglichkeit gesehen.“

Denkmalgeschützt sei die Glashütte nicht, sagt Schoppe. „Aber für Sindorf ist sie identitätsstiftend. Deswegen wollen wir mit den Bürgern darüber sprechen, was die beste Möglichkeit für alle wäre.“

Sindorfer können ihre Ideen für die Hüttenstraße einbringen

Auch erste Ideen für Mobilitätskonzepte gibt es bereits. Teile des neuen Quartiers sollen autofrei werden. Von „dezentralen Mobility Hubs“ ist die Rede, die „leicht zugängliche Shared-Mobility-Angebote“ als „Alternative zum privaten motorisierten Individualverkehr“ bieten. Auf Deutsch bedeutet das: An mehreren Stellen im Projektgebiet könnten Bürger dann Fahrräder, Autos oder andere Fahrzeuge ausleihen.

Ansonsten ist noch vieles offen – unter anderem auch, wie viele Einwohner das neue Quartier haben wird. „Das kommt darauf an, wie dicht gebaut wird, wie viele Geschosse die Wohngebäude haben“, erläutert Stadtplaner Schoppe. Auch müssten die Straßen entsprechend hergerichtet werden.

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Ihre Ideen für das neue Quartier können Bürger bis 21. Oktober auf einer Internetseite einbringen. Dort gibt es auch alle wichtigen Informationen zu dem Vorhaben. Außerdem findet am Freitag, 14. Oktober, um 17.30 Uhr, in der Aula der Willy-Brandt-Gesamtschule eine Informationsveranstaltung statt.