Nach mehreren schweren Unfällen, von denen einer tödlich endete, fordert die SPD in Kerpen eine bessere Ampelschaltung sowie Tempo 30.
Nach mehreren UnfällenSPD will weitere Unfälle in Kerpen-Horrem verhindern – Maßnahmen gefordert
Nachdem sich im vergangenen Monat im Horremer Ortskern zwei schwere Unfälle ereignet haben, einer davon mit tödlichem Ausgang, beantragt der SPD-Ortsverein Horrem/Neu-Bottenbroich, unterstützt von der SPD-Ratsfraktion, etwas zu unternehmen, um weitere Unfälle zu verhindern. Über den Antrag soll der Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr am kommenden Dienstag, 21. November, abstimmen. Das unterstützt auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Daniel Dobbelstein.
Zum einen soll sich die Stadtverwaltung für eine konfliktfreie Ampelschaltung an der Kreuzung der Hauptstraße mit Bahnhofsstraße und Mühlengraben einsetzen und eine Diagonalquerung diskutieren. Eine eigene Ampelzeit für Fußgänger sei unabdingbar, so Dobbelstein. Zweitens soll sich die Stadt Kerpen für Tempo 30 auf der L163 ab der Unterführung bis zum Kreisverkehr L163/Am Hahnenwall sowie auf der L277 ab Weißer Weg bis Hauptstraße einsetzen.
SPD fordert Sofortmaßnahmen von der Stadt Kerpen
Darüber hinaus beantragt der SPD-Ortsverein, dass die Stadt möglichst erste Sofortmaßnahmen umsetzen soll. Es sei schnellstmöglich zu handeln, so Ortsvereinsvorsitzender Philipp Krüll. „Weitere Unfälle mit nachteiligen schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen müssen verhindert werden.“
Daher sollen „erheblich zu kurze Grün-Phasen-Schaltungen“ mehrerer Fußgängerampeln verlängert werden, insbesondere am Knotenpunkt Am Kalkofen/Hauptstraße/Bahnhofstraße, so dass auch Ältere und Menschen mit Rollator die Straße gefahrlos überqueren können. Auch gebe es Hinweise aus der Bevölkerung über „immer neue Beinahunfälle und kleinere, bislang einigermaßen glimpflich verlaufende Unfälle“.
Auch die Deutsche Bahn soll eingebunden werden
Darüber hinaus beantragt der Ortsverein eine Einbahnstraßenregelung für die Straße An der Malzmühle, von der Sistenichstraße in Richtung Hauptstraße. Das sei ein schnell umsetzbarer und kostengünstiger Lösungsvorschlag, denn bei der Straße handele es sich um eine Gemeindestraße. Die Stadt sei berechtigt, dort bei Bedarf einzugreifen und etwas zu verändern.
Für die Straße Am Kalkofen soll die Verwaltung die problematische Verkehrssituation von der Einmündung Sistenichstraße bis Rote-Kreuz-Straße untersuchen. Zudem soll sie mit der Deutschen Bahn über die etwa 60 Zentimeter hohe Stützmauer des Bahndamms sprechen, um sie bis zur Einmündung Sistenichstraße zu verlängern. Auch die Gefahrensituationen auf der Merodestraße sollen entschärft werden. Anliegerinnen und Anlieger schlagen laut SPD vor, den Engpass zu beseitigen, der durch parkende Autos entsteht.
CDU-Ortsvorsteher warnt vor Kurzschluss-Handlungen
Sie wünschen sich zudem einen Fußgängerüberweg an der Kreuzung Merodestraße, Hemmersbacher Straße und Sistenichstraße. Damit soll nicht nur der Schulweg für Kinder sicherer werden, sondern auch der Weg von und zur Kita Spielkiste, dem Familienzentrum und dem Fußballstadion. Zudem soll die Verwaltung den Bericht zum aktuellen Sachstand der Verkehrsuntersuchung vorlegen.
Andreas Schenk (CDU), Ortsvorsteher von Horrem, bedauert die zwei dramatischen Unfälle in kurzer Zeit sehr. „Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sollte jederzeit oberste Priorität genießen“, sagt Schenk. Er ist aber auch der Meinung, dass solche Vorfälle nicht dazu genutzt werden sollten, politisches Kapital zu schlagen und mit kurzentschlossenen Handlungen zu reagieren.
Vielmehr sollte die Politik laut Schenk nun mit Polizei und den Verkehrsexperten der Verwaltung in Ruhe langfristige Verbesserungen der Sicherheit suchen. Die reine Verlängerung der Grünphasen helfe nur dann, wenn ein Fußgänger mit Beginn der Grünphase und nicht zwei Sekunden vor Ablauf die Straße überquere.
Zu prüfen sei dabei auch, ob eine Veränderung an der nächsten Kreuzung zu Problemen führen könne, etwa zu Stoßzeiten. Begrüßen würde der Horremer Ortsvorsteher Schenk eine generelle Absenkung der Geschwindigkeitsbegrenzung im Ortskern. Wichtig sei ein Konzept, das gleichzeitig gewährleiste, dass der fließende Verkehr im gesamten Ort nicht behindert werde.