„25 Jahre und kein bisschen leiser“ war das Motto des Konzerts. Die dienstältesten Mitglieder probten 2500 Stunden im Chor.
JubiläumskonzertThe Voices feiern ihr 25-jähriges Bestehen in Kerpen
273 Mal erschalle das lautmalerische Wörtchen „Ding“ in Shakespeares „Fairies' Lullaby“, 247 Seiten zählten die Liedarrangements des Konzertes, und 3,6 Kilogramm schwerer seien die rund 40 Sängerinnen und Sänger im Alter von 18 bis 60 Jahren geworden, denn irgendwo werde das Gewicht der Noten wohl geblieben sein.
In Fakten verpackte Chorleiter Olaf Schumann das Geburtstagskonzert des Chores „The Voices“ im Capitol-Theater Kerpen. Es stand unter dem Motto „25 Jahre und kein bisschen leiser“ und war das erste Komplettprogramm des Chores nach der Corona-Zeit und den Einschränkungen, die damit verbunden waren.
Ehrennadel des Deutschen Chorverbands vergeben
Jeweils 2500 Stunden Chorproben hätten die dienstältesten Mitglieder des 1998 gegründeten Ensembles absolviert, packte der Präsident der Kreis-Chorvereinigung Köln, Thiemo Burghof-Parkin, noch eins drauf. 25 Jahre lang seien Nicole Rupp und die Eheleute Monika und Dirk Stölben jeden Mittwoch um 19.30 Uhr zur Probe gekommen. Ihren Einsatz ehrte der Präsident mit der silbernen Ehrennadel der Vereinigung.
Für 25 Jahre Chorleitung und „Stärkung der kulturellen Gemeinschaft“ zeichnete er Olaf Schumann mit der Ehrennadel des Deutschen Chorverbandes aus. Eigentlich wären noch viel mehr Stunden zusammengekommen, denn „The Voices“ hatte in Frechen-Buschbell eine Vorgeschichte. Hervorgegangen sei das Ensemble aus dem 1988 gegründeten Chor „Teenager singen“, kurz „Ten Sing“, erinnerte sich Dirk Stölben. Damals schon dirigierte Olaf Schumann den Chor.
Wie Stölben weiter erläuterte, habe seine Frau Monika ihn mit dem Singen angesteckt. Im Nachfolgechor „The Voices“ bekleidetet er lange den Posten des Vorsitzenden. Die heutige Vorsitzende Wiebke Kraus rundete die Ehrung der ältesten Mitglieder mit Geschenken ab.
Die Wellenform der Hymne des Chores „Du dies mer jot“ hatte sie auf Leinwand drucken lassen. Die kölsche Variante des Songs „You raise me up“ der Band Secret Garden mit einem eigens gedichteten Text sei leider im Laufe eines Rechtsstreites verboten worden, erläuterte Kraus. Die Zuschauer im voll besetzten Capitol-Kino feierten die heimelige Hymne dennoch, dann eben auf Englisch. Zu dem Lied schwenkten sie ihre Mobiltelefone mit eingeschalteten Lichtern.
In 25 Jahren lege der Chor die Messlatte immer noch höher, sagte Chorleiter Schumann im Gespräch. In teilweise achtstimmig selbst arrangierten Noten interpretieren sie Popsongs quer durch die Musikgeschichte. Im Konzert übernahmen sie a cappella die weit ausladenden Orchesterparts aus John Miles' Stück „Music“, sie widmeten sich der komplexen Struktur von Annie Lennox' „No more ‚I love you's‘“ und sangen die Komplettversion des Kinosoundtracks „The Greatest Show“.
Wer den Auftritt von „The Voices“ verpasst hat, darf sich auf ein Wiederholungskonzert im kommenden Jahr freuen. Es findet am Sonntag, 30. März 2025, in Frechen statt und beginnt um 16 Uhr in der evangelischen Kirche, Hauptstraße 209.