Die Bezirksregierung hat die Wahl von Laufs als Ersten Beigeordneten einkassiert. Ein Kommentar von Marco Führer zum Dilemma.
Der Schaden wiegt schwerKommentar zur Beigeordnetenwahl in Kerpen
Selten äußert sich Bürgermeister Dieter Spürck so deutlich. Die Nerven dürften nach der Entscheidung der Bezirksregierung bei dem Verwaltungschef blank liegen. Schon wieder ist eine Beigeordnetenwahl in Kerpen gescheitert. Doch dieses Mal trägt nicht nur die Stadt Schuld. Kritik an ihrer Personalauswahl mag berechtigt sein. Und sicher gibt es auch Argumente, die gegen Dominik Laufs sprechen. Dass er fachlich nicht geeignet ist, gehört nicht dazu. Jurist, Co-Referatsleiter im NRW-Verkehrsministerium. Sein Lebenslauf hat den Rat parteiübergreifend beeindruckt.
Die Bezirksregierung hat aber entschieden: Laufs erfülle die Anforderungen „nicht gänzlich“. Ihm fehle Führungserfahrung. Aber was gilt als Führungserfahrung? Jemand, der ein Team mit sechs Mitarbeitern leitet? Oder mit 50? Beide Fälle sind kein Vergleich zum größten Dezernat der Kolpingstadt mit seinen 525 Mitarbeitern. Nur wenige tragen in ihrem Berufsleben Verantwortung für so viele Menschen.
Schwer wiegt der Schaden, den die Bezirksregierung angerichtet hat, aber vor allem für die Politik in Kerpen. Waren sich bei Laufs Wahl alle einig, gibt es nun wieder Misstrauen und Vorwürfe gegenüber der Verwaltung. So lässt sich keine vernünftige Politik für die Bürger machen.