Kommt Dampfbad?Solebecken in Kerpener Erftlagune wird nicht repariert
Kerpen – Das Solebecken in der Erftlagunge soll nicht repariert werden. Im Stadtrat lehnte eine Mehrheit aus CDU, FDP und BBK/Piraten nun einen entsprechenden Antrag der SPD ab, der von Grünen und der UWG/Linken-Fraktion unterstützt wurde.
Stattdessen will die Verwaltung Verhandlungen mit einem Investor aufnehmen, der den Saunabereich des Bades, der ebenfalls stillgelegt ist, in ein türkisches Dampfbad umwandeln und dabei möglicherweise auch das Solebecken integrieren will.
Rund vier Millionen Euro hat die Sanierung der Erftlagune gekostet, die Anfang Ferbruar wieder in Betrieb genommen wurde. Das Solebecken, das sich durch salzhaltiges, sehr warmes Wasser auszeichnete, war nur teilweise repariert worden. Dann beschloss der Stadtrat, es stillzulegen.
Das Salzwasser und die aufsteigenden Dämpfe hätten in der Vergangenheit erhebliche Schäden am Bad hervorgerufen, hieß es nun in der Ratssitzung. Die Stadt habe schon genug Geld in das Bad investiert. „Irgendwann muss Schluss sein“, sagte FDP-Vertretrer Ahmet Ilhan.
Besucher vermissen das Solebecken
Andreas Lipp wies für die SPD daraufhin, dass viele Badbesucher das Solebecken vermissten und öfter in die Erftlagune kämen, wenn es wieder öffnen würde.
Das würde auch mehr Einnahmen erzielen. Es gebe schon zu wenig Personal für das Bad und damit kürzere Öffnungszeiten. Es dürfe nicht sein, dass die „Attraktivität“ der Erftlagune weiter „kleingehalten“ werden, sagte Lipp. „Wir wollen ja nicht weniger, sondern mehr Besucher als früher in dem Bad haben.“ Für die Fertigstellung des Solebeckens fehlten nur noch 15 000 Euro, rechnete Lipp vor.
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Daniel Dobelstein (SPD) und Bernd Krings (Grüne) glauben nicht, dass das Salzwasser dem Bad zugesetzt hatte. Vielmehr sei es so gewesen, dass das Bad früher nicht immer ordentlich gewartet worden sei. Das Salzwassser habe sich deshalb an Stellen verbreiten können, an die es nicht hingehörte: So sei es in den Keller gesickert und habe dort technische Armaturen beschädigt. „Wenn man die Sache im Griff gehabt hätte, wäre es nicht so weit gekommen“, sagte Krings Uwe Paffenholz (SPD) wies noch einmal auf die Möglichkeit hin, das Solebecken ohne Salz zumindest als Warmwasserbecken weiterzubetreiben.
Doch auch diese Idee wurde von der Ratsmehrheit mit Blick auf die schlechte Haushaltslage der Stadt nicht weiterverfolgt. Stattdessen sollten nun die Gespräche mit dem privaten Investor für den Saunabereich „forciert“ werden, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp.
Dabei handelt es sich um die Familie, die den Kiosk im Bad betreibt. Sie will nun ein Konzept für ein türkisches Dampfbad ausarbeiten, für das dann ein separates Eintrittsgeld erhoben würde.