Zweiter Fall innerhalb weniger WochenTäter sprengen leeren Geldautomaten in Kerpen
Kerpen-Brüggen – Eine gewaltige Detonation hat am frühen Donnerstagmorgen die Menschen an der Heerstraße in Kerpen-Brüggen aus dem Schlaf gerissen. Unbekannte hatten gegen 1.55 Uhr einen Geldautomaten der Kreissparkasse Köln mitsamt des Raumes, in dem er stand, gesprengt. Nach ersten Erkenntnissen spricht die Polizei von drei Tätern.
Beim Eintreffen bot sich den Einsatzkräften ein Bild der Zerstörung. Scheiben waren aus ihren Fassungen gebrochen und Steine aus dem Mauerwerk geschleudert worden. Der Geldautomat schien regelrecht auseinandergerissen. Teile waren sogar bis auf die Straße geflogen.
Nach ersten Informationen waren die Bewohner, die über dem Automatenraum leben, zum Tatzeitpunkt nicht zuhause. Laut Polizei habe die Feuerwehr die anderen Wohnungen des Gebäudes jedoch geräumt, zehn Anwohner musste ihre Wohnungen verlassen und wurden anschließend von der Feuerwehr betreut.
Automatensprengung in Kerpen: Bislang kaum Infos zu Tätern
Aus Polizeikreisen war zu erfahren, dass in dem Vorraum der Sparkasse zwei Geldautomaten gestanden haben, von denen einer jedoch defekt und leer war. Und genau diesen sollen die Täter in die Luft gejagt haben.
Unklar ist, ob die Täter den Geldautomaten mit Gas oder Sprengstoff in die Luft gejagt haben. „Die zuständigen Experten des Landeskriminalamts (LKA) sind vor Ort und haben mit den Untersuchungen begonnen“, hieß es seitens der Polizei am Donnerstagmorgen. Von den Tätern fehlt jedoch weiterhin jede Spur. Die Ermittler fahnden zur Zeit nach einem blauen Coupé, das in Richtung Kierdorf geflüchtet sein soll. Laut Zeugenaussagen könnte es sich beim Fluchtwagen um einen BMW handeln.
Rhein-Erft: Zweite Automatensprengung innerhalb weniger Wochen
Weil die Sprengung großen Schaden verursacht hat, muss untersucht werden, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist. Aktuell ist der Tatort von der Polizei abgesperrt. Die Ermittlungen laufen. Personen, die rund um die Tatzeit Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich telefonisch unter 02233/520 bei der Polizei zu melden.
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Im Rhein-Erft-Kreis wurde erst vor zwei Wochen ein Geldautomat der Kreissparkasse Köln gesprengt. Dabei konnten die Täter in Erftstadt-Gymnich Beute machen und flüchten. Die Täter konnten nach ihrer Flucht in Richtung Dirmerzheim bislang nicht gestellt werden. Ob die beiden Taten in Zusammenhang stehen, ist derzeit noch unklar und Teil der Ermittlungen.
Auch die Kreissparkasse Köln äußerte sich zu dem erneuten Vorfall in einer ihrer Filialen. Auf Anfrage teilte das Kreditinstitut mit, sein Sicherheitskonzept regelmäßig an neue Gefahrenlagen anzupassen. „Die aktuell erfolgte Sprengung unseres Geldausgabeautomaten in Brüggen nehmen wir zum Anlass, unser Sicherheitskonzept erneut zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Wir stehen in diesem Zusammenhang im engen Austausch mit der Kriminalpolizei“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Wie genau Anpassungen aussehen könnten, konnte die Kreissparkasse aus Sicherheitsgründen jedoch nicht beantworten. (mkl/ve)