Kerpen – Auf besonders hinterhältige Weise versuchte ein Betrüger, an der Vermögen einer 90-jährigen Frau zu kommen. Er gab sich als Arzt aus und versuchte, sein Opfer in Angst und Schrecken zu versetzen.

Der Unbekannte rief die Seniorin am vergangenen Donnerstag gegen 15 Uhr an und stellte sich als Arzt der Uniklinik Münster vor. Der Anrufer behauptete, dass sich der Sohn der 90-Jährigen aufgrund einer Corona-Infektion in einer lebensbedrohlichen Lage befinde. Ausschließlich mithilfe teurer Spritzen sei es möglich, das Leben des Mannes zu retten.

Doch die Seniorin reagierte besonnen und ließ sich die Nummer des Anrufers für einen Rückruf geben. Anschließend telefonierte sie mit ihrem Sohn, der ihr glaubhaft versicherte, dass er bei bester Gesundheit sei. Die Frau erstattete Anzeige, das Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen aufgenommen.

Polizei mahnt zur Vorsicht

Die Polizei mahnt generell zur Vorsicht. Derzeit seien vermehrt Betrugsversuche im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu beobachten. Aber auch die bereits seit längerem gängigen Maschen wie der Enkeltrick stehe bei Betrügern nach wie vor hoch im Kurs, ebenso, sich als Polizist auszugeben.

Grundsätzlich sei Misstrauen angeraten, wenn jemand telefonisch um Geld bitte, selbst wenn es sich angeblich um die eigene Tochter oder den Sohn handelt. Solche Anrufe sollten angezeigt werden. Die Polizei bittet zudem, Senioren im persönlichen Umfeld auf die Betrugsmaschen hinzuweisen. (aen)