Wir haben zwölf Veranstaltungen ausgewählt, die einen Besuch wert sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Kabarett, Lesungen und MusikZwölf Tipps für das Kulturjahr 2024 in Rhein-Erft
Reichhaltig ist das Angebot an Kulturterminen im Jahr 2024. Voller Abwechslung zeigt sich das Angebot der städtischen Kulturabteilungen. Der Literaturherbst des Rhein-Erft-Kreises ist in Vorbereitung. Wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bieten die Kunstvereine in Brühl und Wesseling an.
Klassischer Musik widmen sich wieder die hochkarätigen Konzertreihen des Erftkreiszyklus in den Schlössern und Burgen des Rhein-Erft-Kreises und die Brühler Schlosskonzerte in Schloss Augustusburg. Übrigens wird dort am 2. Juni der 40. Jahrestag der Ernennung der Brühler Schlösser und Gärten zum UNESCO-Weltkulturerbe gefeiert.
Wir haben zwölf Veranstaltungen ausgewählt, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten – freilich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Kabarett
„Es hört nicht auf!“ – in seinem neuen Programm sagt der Kabarettist Wilfried Schmickler althergebrachten Begebenheiten unserer Gesellschaft den Kampf an. Da geht es um soziale Ungerechtigkeiten oder die bloße Idiotie dieser Welt. In bekannter Weise, mal nörgelnd, dozierend oder singend will er am 24. April in der Kerpener Erfthalle sein Publikum zum Lachen bringen und dessen geistigen Horizont erweitern.
Lesung
Mehr als 20 Schriftsteller, darunter Bestsellerautoren wie Carsten Henn, der Fantasy-, Horror- und Science-Fiction-Autor Markus Heitz, Kai Meyer oder Anna-Maria Caspari werden am 6. Juli parallel in verschiedenen Räumen des Lechenicher Pfarrzentrums St. Kilian lesen. Die Vereine „Szene 93“ und „Die Kraniche“ haben das Lesefest auf die Beine gestellt. Das Publikum stellt sich dabei à la Carte sein eigenes Literaturmenü aus den Werken zusammen.
Schauspiel
Das Kerpener Theaterensemble „dell' arte“ wird dieses Jahr ein eigenes Stück entwickeln. Figuren, Handlungen und Texte werden im Laufe der Proben erst noch entstehen. Einen Plot gebe es für das Stück mit dem Arbeitstitel „Perdu“ aber schon, teilt Regisseur Dennis Witton mit. In einem geheimnisvollen Fundbüro von Madame Detrouve suchen Leute nach verlorenen Schals oder ihrer Lebensfreude. So werde das Fundbüro zu einem Ort der Selbstreflexion, Heilung und unerwarteter Wendungen. Die Premiere sei für den September geplant, noch suche die Gruppe nach einem Auftrittsort – Scheune, Fabrik oder Halle.
Blues
„Sacromud“ repräsentiert bei der International Blues Challenge in Memphis im Januar das Land Italien, am 23. Februar kommt die Band nach Brühl in die Kornkammer in der Kurfürstenstraße. Die Band prägte den Begriff„Overground Blues“ für ihren Stil. Im Gewand einer Suite verknüpftdie Band Erzählungen mit Blues, Funk, Rock und zeitgenössischen Klängen.
Jazz
Am 7. März spielt der vielfach preisgekrönte US-Gitarrist Scott Henderson im Medio Rhein-Erft solo auf. Ein Muss für all jene, die moderne Klänge auf der elektrischen Gitarre lieben. Henderson lotet die Grenzen des Blues und Jazz mit einem eigenen Sound aus. Er spielte in Chick Coreas „Electric Band“, mit dem Geiger Jean-Luc Ponty und dem „Weather Report“ Keyboarder Joe Zawinul.
Bigband-Musik
Die HCC Bigband spielt zu Fronleichnam, am 27. April, in der Konzertmuschel im Rheinpark Wesseling und das umsonst. Die Amateurbigband unter der Leitung von Addi Becker hat mehr zu bieten als Swing auf hohem Niveau. Notationen, die als verschollen gelten, hört der Posaunist und Bandleader von alten Aufnahmen gerne selbst heraus. Aber auch moderne Kompositionen, wie etwa der kürzlich verstorbenen Carla Bley, sind zu hören. Mitreißende Bläsersätze, Rhythmen, die in die Beine gehen und anrührender Gesang sind garantiert.
Festival
„12 Points go to…“ heißt es am 22. Juni wieder auf der Open-Air-Bühne am Elsdorfer Forum Terra Nova, wenn ganz nach dem Vorbild des „Eurovision Song Contest“ die Stadt Elsdorf zum 4. Erftkreis-Lied-Contest einlädt. Teilnehmer aller Städte treten mit meist selbst geschriebenen Songs an. Über Sieger entscheiden Jury und das Publikum. Der Wettbewerb in den Sommerferien ist eingebettet in die wöchentliche Reihe „Musik mit Aussicht“ an der Tagebaukante Garzweiler.
Heavy Metal
Wer es dieses Jahr wieder nicht zum Wacken-Festival schafft, der darf dennoch Zelt und Schlafsack zum Open-Air-Festival „Trafostation“ einpacken. Drei Tage lang sind in Frechen-Grefrath vom 9. bis zum 11. August Klänge der härteren Gangart zu hören, Metal, Hardrock, Grunge. Veranstaltet wird es von der Musikinitiative „Von Freunden für Freunde“. Zu trinken gibt es „Rokstoff“, Bier exklusiv gebraut von der Frechener Brauerei „Alter Bahnhof“.
Jazz im Doppeldeckerbus
Der Jazzclub Hürth fährt mit dem „Hop off – Hop on“ Doppeldeckerbus am Sonntag, 29. September, zur Burg Kendenich, Burg Gleuel, Schloss Türnich und Schloss Loersfeld. Der jüdische Friedhof in Kerpen ist ebenfalls Teil der Route. Die Band „Vier Männer von Welt“ wird zur den Besichtigungen für Stimmung sorgen. Klezmer gibt es beispielsweise am Judenfriedhof.
Bildende Kunst
Spät im Jahr wird die Kulturabteilung Pulheim wieder die Projektreihe in der Synagoge Stommeln aufnehmen, nachdem sie in der Coronazeit vor allem Archivarbeit für die Überblickspublikation „Ein Ort, ein Raum, eine Arbeit – 30 Jahre Kunstprojekte in der Synagoge Stommeln“ leistete. Für den Neustart hat sie den deutschen Bildhauer Olaf Nicolai gewinnen können. Nicolai stellte seit den 1990er Jahren im MoMA in New York, der Pinakothek der Moderne, dem Boijmans Van Beuningen Museum in Rotterdam, bei der documenta X in Kassel oder zur 49. und 51. Biennale in Venedig aus. In Installationen, Videos und Performances untersucht er politische und kulturelle Fragestellungen. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Klassik
Ein solides, klassisches Jahresprogramm, kuratiert von den Pianistinnen Ines und Anna Walachowski, hat auch die Bedburger Konzertgesellschaft geschaffen. Da spielt die Starpianistin Olga Scheps am 23. November um 19 Uhr im Arcadenhof des Bedburger Schlosses. Ihr erstes Solo-Album mit Werken von Erik Satie, erschienen im Mai 2016, erreichte in Deutschland die Nr. 1 der offiziellen Klassik-Charts. Für ihr Album „Chopin“ erhielt Olga Scheps einen ECHO Klassik in der Kategorie „Newcomerin des Jahres“.
Musikmeile
Ein Muss für alle, die die Musik von Musikern und Bands aus der unmittelbaren Umgebung lieben, sind die großen Straßenfestivals. In Bedburg wird es am 7. September nach einem Jahr Pause wieder eine Musikmeile geben, am 29. Juni findet in Bergheim das Festival Summer in the City statt. Vergleichbares wird es zu Kneipenfestivals in Brühl, in Hürth, Frechen und Wesseling geben.