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Masterplan in AuftragDigitalparks könnten Tausende neue Arbeitsplätze in Rhein-Erft schaffen

Lesezeit 2 Minuten
Hinter einer brachliegenden Wiese erhebt sich ein Kraftwerk mit Kühltürmen, aus denen weiße Schwaden aufsteigen.

Am Kraftwerk in Bergheim-Niederaußem könnte ein sogenannter Hyperscaler angesiedelt werden. In die Nähe eines solchen Rechenzentrums gehört ein Digitalpark.

Der Rhein-Erft-Kreis und der Rhein-Kreis Neuss wollen beim Thema Digitalpark zusammenarbeiten und haben einen Masterplan in Auftrag gegeben.

Die Voraussetzungen für die digitale Zukunft im Kreis sind günstig. Hier kreuzen sich die großen europäischen Datenautobahnen zwischen Amsterdam und Frankfurt sowie Paris und Stockholm. Verträge über Rechenzentren, die in Bedburg und Bergheim entstehen sollen, sind angeblich kurz vor dem Abschluss. Sie wären am Knotenpunkt die Teilchenbeschleuniger für all die Daten, die zwischen Nord, Süd, West und Ost hin und her schwirren.

Was gerade mit Blick auf den Strukturwandel für das Revier verlockend klingt: In der Nähe von Rechenzentren siedeln sich Unternehmen, die auf Datengeschwindigkeit angewiesen sind, gern in sogenannten Digitalparks an. Die Politiker hoffen auf Hunderte, wenn nicht Tausende neuer Arbeitsplätze.

Der Rhein-Kreis Neuss und der Rhein-Erft-Kreis wissen spätestens seit Veröffentlichung einer vom NRW-Wirtschaftsministerium beauftragten Machbarkeitsstudie zu digitalen Infrastrukturen im Rheinischen Revier im Jahr 2021, welche Möglichkeiten die Region hat. Die beiden Kreise haben nun einen „Masterplan Digitalparks im Rhein-Kreis Neuss und im Rhein-Erft-Kreis“ von einem Düsseldorfer und einem Kölner Unternehmen erstellen lassen. Im Fokus: die Errichtung eines „Hyperscale-Rechenzentrums“ in Verbindung mit einem Datendrehkreuz und Digitalparks.

„In dieser Zeit des Strukturwandels haben wir die einzigartige Chance, unsere Region als führende Digitalregion zu etablieren, indem wir unsere herausragenden Standortvorteile und die Innovationskraft, für die wir seit jeher stehen, nutzen“, sagt Landrat Frank Rock. „Die Digitalparks sind der nächste Schritt auf dieser ambitionierten Reise.“ Laut Masterplan können durch Digitalparks in beiden Kreisen „jeweils bis zu 2500 neue Arbeitsplätze“ entstehen.

Kaufkraftgewinne im Blick

Die Kreise hoffen auf Kaufkraftgewinne und auch Einfluss auf bereits ansässige Unternehmen. Die Digitalparks könnten „maßgeblich bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle“ helfen. Daher sollten bestehende Unternehmen bereits im weiteren Prozess zur Entstehung der Digitalparks eingebunden werden – im Rhein-Erft-Kreis etwa Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Produktion, Energie und Handwerk. Ein weiteres Ziel dabei soll sein: Die Digitalparks sollen zu Vorzeigeprojekten im Bereich Nachhaltigkeit werden.

„Unterm Strich geht es folglich sowohl um den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie von Wertschöpfung in der Region als auch darum, die Rahmenbedingungen für zusätzliches Wachstum zu schaffen“, sagt Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss. Und verspricht: „Als Vorbild werden wir vorangehen und zeigen, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Stärke Hand in Hand gehen.“