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Jubiläum Abtei Brauweiler„Wir brauchen dringend einen Masterplan“

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Die Abtei Brauweiler, ein Kulturdenkmal mit europaweiter Ausstrahlung, wird im Jahr 2024 1000 Jahre alt.

Pulheim-Brauweiler – Gerne nutzt Dr. Jürgen Rüttgers die Programmvorstellung für politische Bemerkungen. Am Dienstag fand der Vorsitzende des Freundeskreises Abtei Brauweiler, der ehemalige NRW-Ministerpräsident, deutliche Worte.

„Wir brauchen dringend einen Masterplan.“ Er habe Bürgermeister Frank Keppeler gebeten, sich mit der Thematik freundlich zu beschäftigen und Planungsprozesse abzustimmen. „Ich sage es deutlich, man muss auch mit den Bürgern sprechen.“

Die Abteipassage soll durch einen Neubau ersetzt werden. Sie wird frühestens 2020 abgerissen.

Der Ruf nach einem Gesamtkonzept war in den letzten Jahren immer wieder zu hören. 2015 hatte die Allianz Ortsmitte Brauweiler erstmals eines gefordert. 2018 erhielt die Verwaltung erneut den Auftrag, eine Rahmenplanung 2030 zu erarbeiten.

Die Gründe, nun ein Gesamtkonzept anzumahnen, liegen für den Sintherner auf der Hand. Im Jahr 2024 wird die Abtei Brauweiler 1000 Jahre alt. „Das ist ein großes Ereignis.“

Es werde zahlreiche Veranstaltungen geben und „sicherlich auch wissenschaftliche Kongresse“. Unstrittig ist für Jürgen Rüttgers, dass die Jubiläumsfeierlichkeiten Gäste aus dem In-, aber auch aus dem Ausland, insbesondere aus Polen, nach Brauweiler führen werden. Das Gebäude spielt im Verhältnis zwischen Polen und Deutschland eine besondere Rolle. Die polnische Königin Richeza (995 bis 1063), Tochter der Abteigründer, hat den Bau einer neuen, größeren Kirche gestiftet und dem Kloster zahlreiche Güter vermacht. Nach der Königin ist der Richeza-Preis benannt, den das Land NRW mehrfach in der Abtei vergeben hat.

Großprojekte geplant

Vor dem Hintergrund der Jubiläumsfeiern „spielen auch geplante Großprojekte eine Rolle“, so Rüttgers. Bekanntlich möchte ein Investor die Abteipassage abreißen und durch einen Neubau mit Wohnungen und Geschäften ersetzen. Einige Meter entfernt, auf dem Parkplatz an der Ehrenfriedstraße/Ecke Kaiser-Otto-Straße, könnte „ein Hotelbau“ entstehen. „Es gab erste Gespräche mit Interessenten.“ Um einen reibungslosen Ablauf im Jubiläumsjahr zu gewährleisten „müssen die Gebäude vorher fertig sein“.

Auf dem Grundstück links neben den Guidelarkaden könnte ein Hotel entstehen. Offenbar gab es erste Gespräche mit Interessenten.

Derzeit suche die Verwaltung ein Büro, das die Rahmenplanung 2030 erarbeiten solle, sagt Stadtsprecher Dirk Springob. Für die Bürgerversammlung zum geplanten Abteiquartier werde es eine Auftaktpräsentation geben, im Anschluss werde die Verwaltung erste Anregungen und Themen der Bürger sammeln, um die Aufgabenstellung für das Büro zu konkretisieren. Zudem sollen die Bürger nach der Informationsveranstaltung, für die es bislang noch keinen Termin gibt, die Chance haben, mit der Verwaltung zu diskutieren. „Gegebenenfalls wird ein ergänzender Termin vor Ort angeboten.“