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„Romantisch war es zuerst nicht“Annemarie und Werner Schneider aus Pulheim feiern eiserne Hochzeit

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Ein Schwarz-weiß-Bild des Brautpaars.

Annemarie und Werner Schneider feiern eiserne Hochzeit.

Sie trafen sich auf einer Parkbank im Krankenhaus in Cottbus und es funkte sofort. Ihr Geheimnis: Vertrauen.

Alles begann auf einer Parkbank. „Aber ganz so romantisch war es zuerst nicht, denn es war die Parkbank vor der orthopädischen Klinik in Cottbus“, erzählt Annemarie Schneider (84) und lacht. „Wir waren 1954 beide im Krankenhaus und trafen uns da zufällig“. Zwischen den Jugendlichen aus dem Spreewald funkte es sogleich heftig. „Er hatte so schöne blonde Haare, und seine galante Art war umwerfend“, erinnert sich die Jubilarin. Auch bei Werner Schneider (86) war es Liebe auf den ersten Blick. „Alles an ihr hat mir gefallen“,versichert er und strahlt seine Frau an. Heute feiern die beiden eiserne Hochzeit.

Zuerst zogen beide weg

Noch auf der Parkbank wurden damals Adressen ausgetauscht, ein lebhafter Briefwechsel nahm Fahrt auf. Ein Glück für die beiden, denn die Zeiten waren turbulent. Werner Schneider musste aus politischen Gründen fliehen und kam nach Köln, seine spätere Frau zog zunächst nach Hamburg. „Wir schrieben einander und verabredeten uns in Köln“, berichtet der Jubilar. „Das war aufregend. Glücklicherweise war die Liebe noch da und wurde mit der Zeit immer größer“. Am 29. März 1958 heiratete das Paar in Köln-Junkersdorf. 1959 wurde Norbert geboren, drei Jahre später machte Bernd das Familienglück komplett. Heute hat das Paar fünf Enkel und zwei Urenkel. „Das dritte ist unterwegs“, verrät die Jubilarin. Der gelernte Maschinenschlosser Werner Schneider arbeitete zunächst bei Klöckner Humboldt Deutz und war später bis zu seiner Pensionierung bei Ford beschäftigt. Annemarie Schneider war als Künstlerin bei den Achatit Figuren-Werken tätig. Mit den Eltern bauten sie in Dansweiler ein Haus, in dem sie heute noch wohnen. Nach ihren Hobbys gefragt antwortet Annemarie Schneider sofort: „Ganz klar, die Familie. Sie ist unser größtes Glück und steht immer an erster Stelle. Bei uns ist jeder für den anderen da, wir halten alle fest zusammen.“

Die beiden erinnern sich gern an Reisen nach Ägypten, Tunesien und in die USA. „Wunderschön war es auch in der Karibik“, schwärmt die Jubilarin. „Die Sonnenuntergänge auf Barbados sind einfach unglaublich“. Heute sind es Deutschland-Reisen mit dem Roten Kreuz, die die beiden erfreuen. „Als nächstes geht es nach Bad Rothenfelde“, verrät Annemarie Schneider. „Daher haben wir die Feier zu unserer eisernen Hochzeit auf Anfang April verschoben.“

Das Geheimnis ihrer seit 65 Jahren glücklichen Ehe? „Vertrauen ist wichtig“, sagt die Jubilarin. Ihr Mann nickt und ergänzt: „Und den anderen so nehmen, wie er ist. Wir sind sehr glücklich, dass wir einander haben.“