Arbeit hält wachBernhard Worms feiert seinen 90. Geburtstag
Pulheim-Stommelerbusch – Beruflich und politisch hat er fast alles erreicht. Dr. Bernhard Worms war Landrat des Erftkreises, Vorsitzender der CDU Rheinland, Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Dreifache Vater und fünffache Großvater
Auch privat hat der gebürtige Stommelner sein Glück gefunden. An der Seite seiner Frau Hildegard, die er vor 82 Jahren im Kommunionunterricht kennengelernt hat und mit der er seit 58 Jahren glücklich verheiratet ist. Morgen, Samstag, feiert Bernhard Worms im Kreis der Familie seinen 90. Geburtstag.
„Es geht mir gut, ich fühle mich wohl. Es war richtig, dass ich in der Arbeit nicht aufgehört habe“, sagt er bei einem Gespräch in seinem Arbeitszimmer. Dicht an dicht stehen historische Bücher, Lebensläufe und Bibeln. Am Fenster, eingerahmt von einem mit Ordnern und Dokumenten gefüllten Regal, steht ein Schreibtisch. Dort arbeitet der dreifache Vater und fünffache Großvater täglich mehrere Stunden.
Leidenschaftlicher FC-Fan
Zu tun hat der studierte Betriebs- und Volkswirt reichlich, auch wenn er heute „keine politischen Ämter mehr hat“. Dafür hat Bernhard Worms reichlich ehrenamtliche Aufgaben.
Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, ist der leidenschaftliche FC-Fan seit 1980 Vorsitzender der Karl-Arnold-Stiftung, einer bundesweit anerkannten Einrichtung der politischen Bildung. „Wir kümmern uns um den journalistischen Nachwuchs.“ Die Stiftung vergibt Stipendien für Auslandsaufhalte in Afrika, Asien und Lateinamerika an junge Journalisten aus NRW und finanziert Aufenthalte für Journalisten aus diesen Regionen in NRW.
Überzeugter Christdemokrat
Viel auf Achse ist Bernhard Worms für die Europäische Senioren-Union, deren Ehrenpräsident er ist, sowie für die deutsche Senioren-Union, die ihn zu ihrem Ehrenvorsitzenden ernannt hat. „In regelmäßigen Abständen“ reist er zu den Präsidiumssitzungen nach Brüssel und zu den Sitzungen des Bundesvorstandes der Senioren-Union nach Berlin. Anders als noch vor ein paar Jahren, fährt der Frühaufsteher nun „aus gesundheitlichen Gründen“ mit dem Zug statt zu fliegen.
Mit einer gewissen Sorge verfolgt der überzeugte Christdemokrat, der 1949 in die CDU eingetreten ist, die Geschehnisse in seiner Partei. „Wir brauchen eine geistige Führung, wir brauchen Ziele.“ Deutliche Worte findet Worms auch für die Ereignisse in der Europäischen Union. „Wir haben Ja gesagt zu Europa, aber die europäischen Staaten, auch Deutschland, tun zu wenig.“
Gut belesen für politische Laufbahn
Gerne sitzt Bernhard Worms in seinem Arbeitszimmer, um ein Buch zu lesen. „Ich lese immer noch viel.“ Gern gelesen hat er Zeit seines Lebens, ganz besonders aber in seiner langen politischen Laufbahn. Man könne in der Politik nur existieren, wenn man belesen sei, hat er Bernhard Worms vor Jahren mal gesagt. Ob er ein Lieblingsbuch habe? Die Antwort kommt prompt: „Jeder, der sich in Politik aufhält, ist gut beraten, sich im Alten Testament auszukennen, weil sich die Menschheit in all den Jahrtausenden nicht verändert hat.“