„Tanzen ist unser Leben“, sagt Ruth Steinhauer (70) und strahlt. „Am liebsten Discofox.“ Ihr Mann Theodor (75) nickt und verrät: „Im Ägypten-Urlaub standen wir plötzlich ganz allein auf der Bühne. Alle anderen schauten uns zu und applaudierten.“ Wo sie sich einst kennenlernten? Klar, in der Tanzschule. „1969 war ich Hospitant in einer Kölner Tanzschule, und da sah ich sie. Sie hatte wunderschöne blonde Haare, und ich bat sie um einen Tanz“, erzählt Theodor Steinhauer von den Anfängen. „Er hat mich angebaggert“, formuliert es Ruth Steinhauer. „Aber er sah stattlich und knuffig aus, und da war es um mich geschehen.“

Die beiden tanzten in den siebten Himmel, verlobten sich kurze Zeit später und gaben sich am 31. März 1973 in der Pfarrkirche St. Konrad in Köln-Vogelsang das Jawort. Heute feiern Ruth und Theodor Steinhauer goldene Hochzeit. „Unsere Hochzeitsreise ging damals in den Hunsrück“, berichtet die Jubilarin. „Das Zimmer kostete zwölf Mark, und es war einfach herrlich.“ Anfangs wohnten das Paar in Bergheim-Glessen, 1989 zog die junge Familie mit der 1977 geborenen Tochter Claudia und Baby André ins Eigenheim nach Brauweiler. Dort sind die Jubilare auch heute noch zu Hause.

Der gelernte Maschinenschlosser Theodor Steinhauer machte als Konstrukteur Karriere, zunächst bei Strunk in Köln-Ehrenfeld, später wechselte er zum Unternehmen Bosch, wo er bis zur Pensionierung tätig war. Seine Frau, eine gelernte Bäckerin und Konditorin, war später in der Buchhaltung der DKV-Versicherung in Köln beschäftigt. „Wir sind beide unternehmungslustig und gesellig“, verraten die Jubilare.

Neben ihrer Tanzleidenschaft waren sie 20 Jahre in einem gemischten Kegelclub aktiv und engagierten sich ebenso lange ehrenamtlich bei der Awo. Mit den Kindern fuhren sie regelmäßig auf einen Bauernhof. „Einmal im Jahr musste es der Kuhstall sein“, erzählt Theodor Steinhauer lachend.

Ehepaar Steinhauer aus Pulheim: „Wir ergänzen uns sehr gut“

Es folgten Urlaube auf Ibiza und Zypern. Heute sind es Radtouren auf dem E-Bike, „gerne an Main, Neckar, Mosel oder der Lahn entlang.“ Gelegentlich setzt sich Theodor Steinhauer auch allein aufs Rad. „Dann fahre ich 50 Kilometer am Tag und abends setze ich mich im Gasthaus mit an den Stammtisch. Da erfährt man am meisten über die Menschen und die Gegend.“

„Wir ergänzen uns perfekt“, verraten die Jubilare. „Meine Frau kann sehr gut kochen, und ich esse sehr gern“, sagt Theodor Steinhauer. „Und ich bin diplomatisch und kompromissbereit“, ergänzt seine Frau. „Wir freuen uns beide auf eine schöne Goldhochzeitsfeier mit der ganzen Familie und unseren Freunden.“