„Vor vollendete Tatsachen gestellt“Umleitung der Linie 980 ärgert Brauweiler Anwohner
Pulheim-Brauweiler – Der Auftakt für den Umbau der Bernhardstraße ist verschoben. Wohl erst im dritten Quartal rollen die Bagger an.Auch wenn sich der Startschuss verzögert, eines steht fest: In der rund eineinhalbjährigen Umbauphase werden die Busse der Linie 980 von ihrer gewohnten Route abweichen müssen. Auch Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge werden umgeleitet. Die Strecke führt über einen Wirtschaftsweg zwischen „Vierwinden“ und der Brauweiler Mühle und über die Mühlen- und die Medardusstraße.
„Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“
Diese Informationen hätten sich die Anwohner von der Stadt gewünscht. Stattdessen hätten sie sie durch „informellen Austausch“ erfahren, sagt Thomas Abrokat, der an der Medardusstraße wohnt. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Dabei haben wir viele Fragen.“ Viele Anwohner seien besorgt, weil der Verkehr sowie die Lärm- und Schadstoffbelastung um ein Vielfaches steigen würden. Auch die Frage, ob Stadt und Rhein-Erft-Kreis eine alternative Umleitungsstrecke geprüft hätten, treibt die Anwohner um.
Sie hätten Bürgermeister Frank Keppeler angeschrieben und um Antworten und einen Termin vor Ort gebeten. Dieser habe ihnen lediglich mitgeteilt, dass sich der Start der Arbeiten verzögern werde, dass er das Schreiben an den Amtsleiter weiterleite und dieser sich zeitnah melden werde. „Das Schreiben einfach weiterzugeben, ist für uns enttäuschend.“ Gemeldet habe sich der Amtsleiter bislang nicht, so Thomas Abrokat.
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Die CDU-Stadtverordnete Mathilde Ehlen, die auch an der Medardusstraße wohnt, hält die geplante Umleitungsstrecke für „nicht zumutbar“ und „aus umweltrelevanten Gründen für nicht vertretbar“. Wenn die Buslinie 980 über die Mühlen- und die Medardusstraße geführt würde, würden „wochentags 70 zusätzliche Busse pro Tag durch dieses Wohngebiet fahren“. Samstags wären es täglich 37 Fahrzeuge, sonn- und feiertags 28. Ihre Bedenken habe sie dem Bürgermeister gegenüber geäußert und bemängelt, dass die Anwohner nicht informiert worden seien. Sie habe unter anderem Landrat Frank Rock schriftlich aufgefordert, seinen Einfluss gegen die geplante Umleitung geltend zu machen.