i-Dötzchen ist ganz aufgeregtFür Esther aus Pulheim beginnt ein neuer Lebensabschnitt
Pulheim – Esther ist ein Wirbelwind. Neugierig, temperamentvoll und ein wenig ungeduldig ist sie auch. Die Sechsjährige interessiert sich für fast alles: für Pandabären, Koalas, Disney-Prinzessinnen, Erdbeertörtchen, Trompete spielen, schwimmen und Ballsport.
„Guck“, sagt sie und zeigt ihr aufgeklebtes Tattoo. „Bei den taffen Tigern habe ich auch mitgemacht.“ Klar, dass sie sich jetzt auf die Schule freut. Fünf Jahre Kita sind einfach genug. Selbst wenn man wie sie in der Tanzbärengruppe war.
Zwei Freundinnen gehen mit Esther in die Koala-Klasse
Jetzt kommt sie in die Koala-Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Geyen-Sinthern, das klingt irgendwie cooler. Aber ein Sprung ins kalte Wasser sei das irgendwie schon.
„Ich bin ganz schön aufgeregt“, gesteht Esther. „Meine allerbeste Freundin Elisa geht in eine italienische Schule, das ist ein bisschen doof. Aber meine Freundinnen Elena und Mina gehen zum Glück mit mir in die Koala-Klasse.“
Esther hat noch mehr Glück. Ihr zehnjähriger Bruder Leander war in derselben Grundschule, wechselt jetzt zum Abtei-Gymnasium Brauweiler und kennt ihre beiden künftigen Lehrerinnen. „Genau“, sagt er und nickt. „Die sind beide richtig nett.“
20 Erstklässler werden neben Esther und ihren Freundinnen in der Koala-Klasse sein, das findet sie okay. Und zur Schule hinlaufen kann sie auch, zehn Minuten dauert der Weg über die Felder. „Da gab es nicht wirklich eine Alternative“, sagt Vater Christian Stiller. „Die Schule passt für uns.“
In Nordrhein-Westfalen werden im Schuljahr 2022/2023 rund 170 000 Erstklässler eingeschult (dpa-Studie), rund 5000 mehr als im vorigen Jahr. Sie alle sind voller Erwartungen auf einen neuen Lebensabschnitt, in dem sie so viel Neues lernen werden.
Ihren Vornamen kann die Pulheimerin schon schreiben
„Ich freue mich am meisten auf den Kunst-Unterricht“, verkündet Esther. „Malen nach Zahlen mache ich am liebsten.“ Sie kann auch schon ihren Vornamen schreiben, alles andere will sie lieber in der Schule lernen.
Überhaupt ist Esther schon gut vorbereitet auf ihren großen Tag. Schulranzen und Schultüte, beides mit Pandabär, stehen schon seit Mai für die Einschulung parat. Die Schultüte hat sie noch im Kindergarten mit den Erzieherinnen gebastelt. Und was kommt da rein? „Gemüse und Obst“, scherzt der Vater. Esther lacht und schüttelt sich.
Mit dem Schulranzen war es nicht ganz so einfach. „Zuerst haben wir drei Lama-Schulranzen und einen mit einem Faultier vorne bestellt“, erinnert sich Christian Stiller. „Die waren es aber nicht. Dann erst kamen wir auf den Panda.“
Laut einer Studie der Kölner Kreissparkasse kann ein Schulanfang die Eltern rund 970 Euro kosten. Für Schultüte mit Inhalt, Schulranzen, Federmäppchen, Ordner, Turnbeutel, Brotdose, Trinkflasche und Schreibtisch.
Ihre Hausaufgaben möchte sie im Wohnzimmer machen
Einen Schreibtisch brauchen die Stillers jedenfalls nicht. Esther und Leander wollen ihre Hausaufgaben, wenn sie sie nicht in der Schule schaffen, demnächst gemeinsam am großen Holztisch im gemütlichen Wohnzimmer machen.
Wird sich nun viel für die Familie ändern? „Für meine Frau Ria und mich wird sich wohl nicht viel ändern“, glaubt Christian Stiller. „Die Schulzeiten sind ähnlich wie vorher die Kitazeiten.“
Jetzt aber freut sich Esther erst einmal auf ihren großen Tag nächsten Donnerstag. „Die ganze Familie kommt mit, und nach der Einschulung gehen wir alle zusammen essen“, verrät Christian Stiller.
„Und ich ziehe dann mein goldenes Kleid an“, betont Esther. „Darauf freue ich mich jetzt schon.“