Ian Kings geht in seine erste Saison beim niederländischen Top-Team „Visma - Lease a Bike“. Bei dessen Profiteam fährt Topfahrer Jonas Vingegaard.
RadsportPulheimer Abiturient will bei Team von „Tour de France“-Sieger Vingegaard Profi werden
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Der Pulheimer Ian Kings will als Profi im niederländischen Team Visma-Lease a Bike Fuß fassen
Copyright: Team Visma-Lease A Bike
Wenn am zweiten März-Wochenende im Norden Frankreichs der Start zur dritten Auflage des Radrennens „Le Tour des 100 Communes“ erfolgt, feiert der Pulheimer Ian Kings nicht nur seinen Saisoneinstand, sondern zugleich sein Debüt für den Nachwuchs des niederländischen Profi-Teams Visma-Lease a Bike um den zweimaligen Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard. Obgleich dieses Rennen nahe Lille nicht zu den größten des Radsport-Kalenders gehört, ist das Ereignis ein Marker für den 18-jährigen Schüler auf seinem womöglichen Weg in die Welt-Elite.
Bereits in der letzten Saison wagte der angehende Abiturient den Schritt aus Deutschland in die Niederlande, als er für das U19-Kooperationsteam der Star-Equipe mit starken Resultaten unterwegs war. So verteidigte er den nationalen Zeitfahrmeistertitel der U19 und Kings empfahl sich über seine Charakterstärke frühzeitig für den U23-Bereich der Niederländer.
Charakterstärke zählt beim Team Visma-Lease a Bike
Dass gerade Letzteres einen hohen Stellenwert beim Team Visma genießt, war für den Nachwuchsradsportler aus seiner Sicht ein wichtiges Kriterium, sich diesem für zwei Jahre anschließen zu wollen.
„Bei Visma reizt mich, dass der Spaß im Vordergrund steht und auch auf die Persönlichkeitsentwicklung geschaut wird. Charakterstärke wird in allen Lebenslagen gebraucht. Dass auf diese Dinge geachtet wird, in Verbindung mit einem superfamiliären Umfeld und einer tollen Struktur, macht das Team aus meiner Perspektive zu einem Weltklasseteam“, so der Pulheimer, für den die Vertragsunterschrift einen „hohen emotionalen Wert“ hatte.
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Der Pulheimer Ian Kings will als Profi im niederländischen Team Visma-Lease a Bike Fuß fassen
Copyright: Team Visma-Lease a Bike
„Das war ein großer Schritt in Richtung des professionellen Radsports und es ist mein großer Traum, dort hinzukommen. Außerdem ist die Aufnahme in ein solches Team finanziell und mental eine große Entlastung. Ich darf mich voll darauf konzentrieren, Rad zu fahren. Für die, die sich nicht so gut im Radsport auskennen, mag es etwas unverständlich sein, aber im Radsport und vor einem Rennen bedarf es an viel Planung und Vorbereitung. Das alles wird mir jetzt erleichtert.“
Ian Kings darf mit den Profis von Visma-Lease a Bike ins Trainingsalger
Wie es sein kann, sich als Radprofi auf eine Saison ohne Nebenschauplätze vorzubereiten, durfte der ehemalige Schülerfahrer, der seine ersten Pedalumdrehungen im Rhein-Erft-Gebiet beim Pulheimer SC und dem RC Schmitter Köln Gleuel vollzogen und später beim VfR Büttgen ausgebildet wurde, bereits in einem Trainingslager mit den Stars des Profi-Rennstalles in Erfahrung bringen. Selbstverständlich schaute Kings zu den Fahrern um Wout van Aert oder Toursieger Vingegaard auf und war beeindruckt von der Gelassenheit und Zugänglichkeit der Profis.
Doch neben den großen Namen empfindet der Pulheimer zudem großen Respekt für die Teamkollegen aus der Nachwuchsabteilung. „Mein Teamkollege Tim Rex hat mich sehr beeindruckt, er ist einer der U23-Fahrer, die dem Profidasein sehr nahekommen. Wir verstehen uns sehr gut, deshalb ist er auch eine Person im näheren Umfeld, von der ich viel lernen kann.“
Klausuren und Rennen
Einen Tag nach dem Rennen der 100 Kommunen wird Ian Kings noch den Grand Prix de la Ville de Lillers in Frankreich zum Saisoneinstieg bestreiten. Darauf stehen Abi-Klausuren an, bevor die nächsten Rennen und Ziele final in seinen Kalender für die weitere Saison eingetragen werden. Derzeit ist ein Start bei „Rund um Köln“ im Gespräch, wo Kings mit den Fahrern des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe erstmalig auf die Welt-Elite des Radsportes treffen könnte.
Obgleich der Schüler denkt, dass der Sprung zu den großen Jungs noch ein großer sei, blickt er gespannt darauf, wie unterschiedlich die Leistungsspanne zwischen dem Fahrerfeld der U23 und der Herren sein wird. „Das wird meinen Lerneffekt bei Rennen sicher sehr groß machen. Darum möchte ich diese Saison erst einmal nutzen, um ganz viel zu lernen, mein Team zu unterstützen und die Strukturen kennenzulernen. Definitiv schaue ich aber schon mit Zuversicht auf die deutschen Meisterschaften der U23 im Sommer. Das ist immer ein Saisonhighlight für mich.“