Der Ordner mit den Unterschriften für den Erhalt des Prozessionswegs wurde bereits Bürgermeister Frank Keppeler im Stadtrat überreicht.
Fast 900 UnterschriftenBürgerinitiave in Brauweiler will Allee am Friedhof erhalten
Der Wunsch, die öffentliche Grünfläche mit dem alten Baumbestand an der Alfred-Brehm-Straße zu erhalten, treibt Christine Hucke, Anna Langhans, Paul Menz und Angolita Vogel-Werner nach wie vor um. Vor drei Jahren haben sie eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen und in einem Bürgerantrag gefordert, dass das Areal und der Kinderspielplatz nicht bebaut werden soll.
Daher soll die Stadt für den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses, das an den Park angrenzt, einen geeigneten Standort an anderer Stelle im Abteiort suchen. Mit ihrem Wunsch sind Christine Hucke, Anna Langhans, Paul Menz und Angolita Vogel-Werner offenbar nicht allein.
Knapp 1000 Unterschriften gesammelt
Rund 890 Brauweilerinnen und Brauweiler haben sich in den vergangenen Monaten in die Unterschriftenlisten eingetragen, die die vier an verschiedenen Stellen im Abteiort ausgelegt hatten. Zuletzt, im Stadtrat, hat Angolita Vogel-Werner Bürgermeister Frank Keppeler einen Ordner mit den Unterschriften überreicht.
Mit den Listen hat sie dem Verwaltungschef einen weiteren Antrag überreicht mit der Bitte, ihn an die Untere Denkmalbehörde der Stadt Pulheim weiterzuleiten. Die Bürgerinitiative beantragt gemäß Denkmalschutzgesetz NRW, die „historisch bedeutsame Weg- und Sichtachse (Prozessionsweg) vom denkmalgeschützten Holzkreuz mit Kruzifixus an der Kaiser-Otto-Straße zum Brauweiler Friedhof unter Schutz zu stellen.“
Allee ist Bestandteil der Abteikirche
Der Weg habe auch heute noch die Anmutung einer Allee. Mit dem angrenzenden großen Kinderspielplatz und dem ebenso großen Park, beide mit altem Baumbestand, liege der Weg inmitten der Wohnbebauung. Er sei ein Ort der Erholung für Mensch und Natur. Alte Tradition Die Allee „ist für uns ein Zentralpunkt, weil sie zum Bestandteil unserer örtlichen Kultur in Brauweiler gehörte, und dies in direktem Zusammenhang mit unserer in Kürze 1000 Jahre alten Abteikirche steht“, heißt es in dem Antrag.
In ihrer Begründung erinnern sie an eine alte Tradition. Mit Leichenzügen beziehungsweise Prozessionen habe die Bevölkerung den Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. „Das galt in der Regel für alle Brauweiler Bewohner ohne Ansehen der Person“, heißt es in dem Antrag. Mit dem Tag der Einweihung des neuen Friedhofs der Pfarrgemeinde St. Nikolaus am 1. Advent 1810 „führte die Leichenprozession nach den Exequien in der Abteikirche von dort über die Kaiser-Otto-Straße und die Allee zum Friedhof“.
Mit dem Antrag wolle die Initiative erreichen, dass diese Kultur nicht in Vergessenheit gerate. Zum Feuergerätehaus gibt es inzwischen vier Anträge. Einer hat zum Ziel, das Gerätehaus und das Wohnhaus zu einem Mehrgenerationenhaus umzubauen. Über die Anträge entscheidet die Politik erst, wenn klar ist, wo der Neubau für das Feuerwehrgerätehaus entsteht.