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MikrobrauereiHobbybrauer in Pulheim möchte in 2024 doppelt so viel produzieren

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist ein Mann, der neben Edelstahltanks steht.

Hobbybrauer Christoph Bardenheuer an seiner Brauanlage.

Christoph Bardenheuer setzt auch künftig auf Vielfalt. Außerdem möchte der 54-Jährige doppelt so viel Bier brauen wie bisher.

Noch ist die Gaststube in der Mikrobrauerei in Pulheim-Orr wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. „Doch ich hoffe, noch im Januar hier den Betrieb wieder aufnehmen zu können“, sagt der Betreiber Christoph Bardenheuer (54). Er hat die Mikrobrauerei mit Gaststube und Biergarten 2021 von seinem Vorgänger Michael Roeßgen übernommen und sich für das neue Jahr eine Menge vorgenommen.

„Wir brauen hier ein- bis zweimal im Monat“, erklärt er. Ziel für das Jahr 2024 sei jedoch mindestens doppelt so viel im Monat zu schaffen. Auch für seine kleine Gaststube plant der Hobby-Bierbrauer Neuerungen. So überlegt er, dort auch zu kleinen Konzerten und zu Lesungen einzuladen. „Wir arbeiten aber noch an einem Plan.“

Die Braukessel stehen in einem ehemaligen Pferdestall in Pulheim

Die Räumlichkeiten scheinen auf jeden Fall wie geschaffen für besondere Veranstaltungen. Viel weiß der Pächter zwar noch nicht über die Geschichte des Anwesens – des ehemaligen Gut Kriegshof – zu berichten. Doch die Gaststube sei ehemals der Schweinestall gewesen, und der Raum nebenan, wo jetzt die Braukessel aus Edelstahl stehen, soll früher Pferdestall gewesen sein.

„Nebenan gab es sogar eine Kutschengarage und Wohnungen für die Kutscher“, sagt Bardenheuer. Unverändert bleibt 2024 das Konzept, denn „unsere Spezialität ist Vielfalt“. Die meisten Biere, die auch schon Vorgänger Roeßgen nach alten Rezepturen gebraut hat, sollen den Fans der Craftbiere erhalten bleiben.

Zu sehen ist ein Raum mit Tischen, Stühlen und einem Schrank.

Die Gaststube mit ihrem eigenen Ambiente soll im Januar eröffnet werden.

Dazu zählt unter anderem das „Heinenhofer Wiess“. „Es ist gleichzeitig auch eines unserer beliebtesten Biere“, sagt Bardenheuer. Und: „Es ist ein Vorläufer des Kölsch.“ Der Unterschied sei allerdings, dass das Heinenhofer Wiess unfiltriert sei, so wie im Übrigen alle Craftbiere, die in der Orrer Mikrobrauerei gebraut werden.

Vielfalt der Biere

Nach historischen Angaben aus den Recherchen des Vereins der Kölner Bierhistoriker sei das „Kölnische Knupp“ nachgebraut. „Dafür haben wir hier sogar eine Brau- und Verkaufsgenehmigung“, sagt der 54-Jährige. Wenn er über die Vielfalt der Biere zu berichten beginnt, kommt er ins Schwärmen.

Wir brauen hier auch Biere für die Abtei Brauweiler
Christoph Bardenheuer, Bierbrauer

Im Angebot habe er ein gutes Dutzend verschiedener Biere, die saisonal, wie etwa der Maibock, aber auch rund ums Jahr und auf besondere Nachfrage gebraut werden. „Wir brauen hier auch Biere für die Abtei Brauweiler“, erklärt der Brauer. Sehr gefragt sind auch die Bierseminare, die stets freitags einmal im Monat stattfinden.

„Dabei werden in drei bis vier Stunden die verschiedenen Biere probiert und ausführlich erklärt“, sagt Bardenhauer. „Hop around the World“ heißt das Bierseminar zum Beispiel am 19. Januar. Noch sind sogar noch einige Plätze frei. In der gemütlichen Atmosphäre der Brauerei werden dann gemeinsam mindestens acht Biere probiert.

Vorfreude auf Wiedereröffnung des Biergartens

Interessant und gefragt sind auch die Brauseminare. „Dann brauen wir natürlich Bier, das sich die Teilnehmer dann auch nach dem zwei- bis sechswöchigen Gärprozess mit nach Hause nehmen dürfen“, berichtet der Hobbybrauer. Riesig freut er sich schon jetzt auf die wärmere Jahreshälfte, wenn der Biergarten wieder geöffnet ist.

„Wir bieten hier die Besonderheit, dass sich die Gäste zu unserem Bier ihr Essen selber mitbringen dürfen und bei uns auf der Wiese picknicken können“, erklärt er. Ziemlich genau wusste Bardenheuer, was durch die Übernahme der Mikrobrauerei alles an Arbeit auf ihn zukommen würde. „Ich habe meinem Vorgänger hier ja schon öfter beim Brauen und in der Gaststube mitgeholfen.“

Noch sei das Brauereigeschäft jedoch nur ein Nebenberuf. Hauptberuflich verdient Christoph Bardenheuer sein Geld im Personalwesen. Der Name „Mikrobrauerei“ ist im Übrigen der Größe der Brauerei geschuldet. „Unsere Anlage hat ein Fassungsvermögen von insgesamt 1000 Litern, was zwar nach viel klingt, doch im Vergleich zu den großen Brauereien wirklich nur Mikro ist“, erklärt er.