Anwohner sprechen von der stärksten Explosion, die sie je gehört haben. Die Scheiben hätten gewackelt. Auch ein Briefkasten wurde gesprengt. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.
„Stärkste Explosion, die ich je gehört habe“Unbekannte sprengen Dixi-Klo in Pulheim

In seine Einzelteile wurde das Dixi-Klo in Pulheim zerlegt.
Copyright: Feuerwehr Pulheim
Die Polizei hat noch keine heiße Spur, nachdem am vorigen Freitag, 18. November, in Pulheim ein Dixi-Klo durch eine Explosion komplett zerstört worden war und ein privater Briefkasten ebenfalls mit einem lauten Knall in seine Bestandteile zersprungen war.

Für die Feuerwehr gab es nicht mehr viel zu tun. Sie übergab den Tatort an die Polizei.
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Nach Angaben von Polizeisprecher Hauke Weigand halten die Ermittler eine Verbindung zwischen den Taten für unwahrscheinlich. Die beiden Tatorte liegen rund fünf Kilometer voneinander entfernt. Das Chemieklo stand an der Steinstraße im Pulheimer Zentrum, der Briefkasten wurde in Brauweiler an der Ehrenfriedstraße angezündet, sodass es zur Detonation kam.
Um 21.30 Uhr ereignete sich der erste Fall, eine halbe Stunde später der zweite. In beiden Fällen habe die Polizei Anzeigen wegen Sachbeschädigung aufgenommen, sagte Weigand auf Nachfrage dieser Redaktion.
Anwohner im Pulheimer Zentrum schreckten durch den lauten Knall auf
Anwohner hatten am Freitagabend die Feuerwehr verständigt, nachdem es an der Steinstraße zu einer massiven Explosion gekommen und die Straße mit weißem Rauch bedeckt gewesen war. Zeugen hatten zuvor eine Gruppe Jugendlicher in der Nähe des Tatorts gesehen. „Das war mit Abstand die stärkste Explosion, die ich jemals gehört habe. Wir wohnen direkt am Park und die Scheiben haben gewackelt“, schreibt ein Anwohner auf der Facebookseite der Feuerwehr Pulheim.

Die Polizei sicherte Spuren an der Steinstraße in Pulheim.
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Auch im Fall des privaten Briefkastens war von einer Detonation die Rede. Das ganze Treppenhaus sei voller Rauch gewesen, berichtete eine Bewohnerin. Polizisten stellten jeweils vor Ort eine starke Beschädigung der angegriffenen Objekte fest, so Weigand.
Chemieklos beinhalten verschiedene Chemikalien wie Formaldehyd, Glutaraldehyd und quartäre Ammoniumverbindungen, weiterhin noch Zitronensäure, Duft- und Farbstoffe sowie Tenside. Dieses Zusammenspiel hat bei der Explosion offenbar zu der starken Rauchentwicklung geführt.