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100. GeburtstagPulheimerin ist auch heute noch neugierig auf das Leben

Lesezeit 3 Minuten
Die fröhlich lächelnde Jubilarin sitzt auf dem Balkon ihrer Wohnung.

Thea Kronsbein ist voller Lebensfreude, am 20.September feiert sie ihren 100. Geburtstag.

Mit knapp 80 hat sich Thea Kronsbein zu einem Tanzkurs angemeldet und Englisch gelernt. Sie war überall die Älteste, hatte aber viel Spaß.

„Das kann doch nicht wahr sein“, staunt Thea Kronsbein. „Bin ich wirklich schon 100?“ Erzählt sie es im Bekanntenkreis, erntet sie immer wieder überraschte Blicke. Und wirklich, die Jubilarin ist mit ihren 100 Jahren erstaunlich fit.

Die Treppe in ihre Wohnung im zweiten Stock schafft sie problemlos, ihren Haushalt erledigt sie allein und geistig hält sie sich täglich mit der ausgiebigen Lektüre ihrer Tageszeitung auf dem Laufenden. „Ich bin immer noch neugierig auf das Leben“, verrät sie mit glänzenden Augen.

In Köln war meine schönste Zeit
Thea Kronsbein, Jubilarin

Es ist ein bewegtes Leben, viele Herausforderungen liegen hinter ihr. Geboren wurde sie als Dorothea Kürvers in Kevelaer. Der Vater verstarb früh, die kleine Dorothea zog mit ihrer Mutter nach Köln zu den Großeltern. „In Köln war meine schönste Zeit“, erinnert sie sich und strahlt.

Mit ihrem Großvater sei sie oft zum Dom gelaufen. „Das ist gesund, hat er immer gesagt. Die beiden haben mich sehr verwöhnt.“ Sie liebte den Karneval und verkleidete sich gern. Als sie fünf Jahre alt war, heiratete ihre Mutter erneut. Dann kam der Krieg.

Die Familie floh nach Kürten ins Bergische Land, wo Thea Kronsbein ihr geliebtes Köln sehr vermisste. In Bergisch Gladbach besuchte sie die Handelsschule, lernte das Schreibmaschineschreiben. „Ich hatte immer tolle Zeugnisse“, sagt sie stolz. „Und eine Schreibmaschine habe ich noch immer. Darauf schreibe ich heute noch gerne Briefe, auch wenn ich jetzt nicht mehr so gut sehe.“

Pulheimerin machte den ersten Schritt und schlug ein Rendezvous vor

Die Jubilarin fand eine Anstellung im Büro des Bergisch Gladbacher Landratsamtes. Dort rief immer wieder ein Herr vom gegenüberliegenden Finanzamt an. „Er hatte so eine schöne Stimme“, erinnert sich Thea Kronsbein. „Da habe ich mir eines Tages ein Herz gefasst und ihn gefragt, ob wir uns mal treffen könnten“.

Sie trafen sich im Park und verliebten sich ineinander. „Siegfried war ein stattlicher Mann, er sah verdammt gut aus“, schwärmt Thea Kronsbein noch heute. Das Paar zog nach Köln und heiratete 1961. Zwei Jahre später kam Sohn Günter zur Welt. „Das waren glückliche Zeiten. Wir machten zusammen oft tolle Touren in die Eifel“, erinnert sie sich.

Die Jubilarin spielte 28 Jahre erfolgreich Tennis. Nachdem ihr Ehemann verstarb, zog Thea Kronsbein vor 22 Jahren von Köln-Pesch nach Pulheim. „Da habe ich mich mit knapp 80 zu einem Tanzkurs angemeldet und Englisch gelernt“, sagt sie und lacht. Ich war zwar überall die Älteste, aber es hat riesigen Spaß gemacht.“

Ihr Rezept für ein langes Leben? „Ich bin oft fröhlich lasse mich gerne mitreißen“, sagt Thea Kronsbein. „Und ich bin neugierig und freue mich auf das, was noch kommt.“