Die Anwohnerinnen und Anwohner der Bernhardstraße sind erleichtert, dass die umfangreichen Bauarbeiten beendet sind und die Straße umgestaltet ist. Besonders gut gefalle ihr, dass die Bürgersteige breiter und die Blumenkübel aus Beton verschwunden seien, sagte eine Seniorin, die an einem sonnigen Vormittag auf dem Weg in die Ortsmitte war.

Pulheim: Breitere Bürgersteige

„Früher waren die Gehwege an einigen Stellen so schmal, dass ich mit meinem Rollator nicht durchgekommen bin.“ Ähnlich ist es einer anderen Passantin ergangen, die zum Einkaufen ihren Einkaufstrolley verwendet. „Das ist schon sehr viel angenehmer“, sagte sie. Was sie hingegen stört, sind die Bordsteine. „Sie sind höher als vor dem Umbau.“

Offenbar ist sie nicht die einzige, die diesen Eindruck hat. Mehrere Bürgerinnen und Bürger hätten Bedenken hinsichtlich der Barrierefreiheit geäußert, ist in einer Mitteilung des Bürgervereins Pulheim (BVP) zu lesen. Die Fraktion habe Bürgermeister Frank Keppeler angeschrieben, um auf das Problem hinzuweisen.

Bordsteine, die fast 14 Zentimeter hoch sind, seien insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Handicap problematisch. Sie hätten Schwierigkeiten, die Straße außerhalb der Querungshilfen zu überqueren. Besonders betroffen seien Menschen, die auf Rollatoren und Rollstühle angewiesen sind. „Wir möchten erfahren, aus welchen Gründen die Entscheidung für eine Bordsteinhöhe von 14 Zentimetern getroffen wurde und ob diese in Abstimmung zwischen Kreis und der Stadtverwaltung erfolgte“, heißt es weiter.

Das Fachamt habe das Schreiben des BVP zum Anlass genommen, die Bordsteine nachzumessen, teilt Stadtsprecherin Ruth Henn auf Nachfrage mit. „Die Höhe liegt bei zwölf Zentimetern, plus/minus 0,5 Zentimeter Abweichung, die im Straßenbau durchaus möglich ist.“ Die zwölf Zentimeter entsprächen der Standardhöhe im Pulheimer Stadtgebiet.

Fünf Fußgängerüberwege

Henn: „Diese Höhe soll auch verhindern, dass Autos über den Gehweg fahren und es zu Gefährdungssituationen kommt, wie dies früher auf der Bernhardstraße der Fall war.“ Durch den Umbau der Bernhardstraße am Kreisverkehr Pfalzgrafenstraße seien drei weitere Zebrastreifen geschaffen worden. Die Ampel, die dort früher stand, sei entfernt worden.

Insgesamt gebe es nun fünf Fußgängerüberwege. Stadtsprecherin Henn: „Diese sind mit niedrigerem Bordstein und den Elementen ausgestattet, die sehbehinderten Menschen signalisieren, dass dort ein Überweg vorhanden ist. Außerdem wurde im Bereich des Friedhofes eine zusätzliche Querungsstelle eingerichtet.“

Politiker fordern

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Maria Machnik

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Von der Pressestelle des Rhein-Erft-Kreises, in dessen Regie die Bernhardstraße umgestaltet wurde, ist dies zu erfahren: „Die Höhe der Bordsteine entspricht in vollem Umfang den technischen Regelwerken. Es war ausdrücklicher Wunsch der Anliegerschaft, das vor dem Umbau häufig zu beobachtende Überfahren der Gehwege wirksam zu verhindern und die Waschbetonblumenkübel auf den Gehwegen überflüssig zu machen.“

Auch sei es darum gegangen, die Gehwege zu verbreitern und das Parken neu zu ordnen. Weiter heißt es: „Die Planung beruht auf einer Bürgerwerkstatt samt den entsprechenden politischen Beschlüssen.“