Über die Ostumgehung Pulheim wird seit Jahren diskutiert. Mit einer Online-Petition will eine Initiative den Bau der Trasse verhindern.
„Lieber die Natur erhalten“Initiative sammelt 900 Unterschriften gegen Ostumgehung Pulheim
Es werden täglich mehr. Noch vor ein paar Tagen haben Dr. Carina Gerlach-Newnham und Olaf Voss von der Initiative „Lebenswerter Pulheimer Osten“, kurz ILPO, 870 Unterschriften gegen die Ostumgehung Pulheim an Bürgermeister Frank Keppeler übergeben. Inzwischen sind es 900.
Das sei eine gute Zahl, sagt Carina Gerlach-Newnham. „Sie zeigt, dass sich viele Leute für das Thema interessieren.“ Monatelang haben Carina Gerlach-Newnham und ihre beiden Mitstreiterinnen Unterschriften gegen die Ostumgehung gesammelt. Online, über die Homepage der von ihnen gegründeten Initiative, und auf dem Pulheimer Marktplatz.
Bau der Trasse wird seit Jahren diskutiert
Für die Pulheimerinnen ist der Gedanke, dass die Ostumgehung in absehbarer Zukunft gebaut werden könnte, unvorstellbar. Die Trasse, über die seit Jahren diskutiert wird, würde vom Kreisel an der Worringer Straße über freies Feld und am Randkanal entlang weiter bis zum Knoten Bonnstraße/Orrer Straße geführt.
In einer schon jetzt sehr stark besiedelten Region würden für die Landwirtschaft wertvolle Böden und ein weiteres Stück Natur wegfallen, das viele Pulheimerinnen und Pulheimer zur Naherholung nutzen, so die Initiative. Das möchten die Frauen und ihre Mitstreiter vermeiden. Sie fordern stattdessen eine zukunftsfähige Verkehrsplanung.
Unterzeichner der Petition sorgen sich um den Naturschutz
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner teilen ihre Meinung. Das belegen die Kommentare unter der Online-Petition, die einige von ihnen formuliert haben. Sie befürchten, dass der Naturschutz auf der Strecke bleibt, weitere Flächen versiegelt werden, viele Auto- und Lkw-Fahrer die Autobahn meiden und die Ostumgehung folglich mehr Verkehr und mehr Lärm für Pulheim bedeutet.
„Es kann doch nicht angehen, dass hier einfach weiter Natur geopfert werden soll, in einer Zeit in der eigentlich alle die Natur erhalten und wieder herstellen wollen, bis auf die Verantwortlichen, wie es scheint“, ist in einem Kommentar zu lesen.
Ein Unterzeichner fordert, dass der Flächenfraß unbedingt gestoppt werden müsse. In einem anderen Kommentar kommt die Sorge zum Ausdruck, dass die Ostumgehung das Aus für die langfristig in Aussicht gestellte Erweiterung und Anbindung des Nordparks an den Kölner Grüngürtel bedeuten würde. „Lieber die Natur erhalten und die Verkehrswende fördern“, appelliert ein anderer.