Kampf gegen JakobskreuzkrautErfolge in Pulheim mit Larve eines Schmetterlings
- Das Jakobskreuzkraut ist als getrocknetes Heu eine Gefahr für Pferde und Rinder.
- Der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach geht mit einer rein biologischen Bekämpfung dagegen an.
- Den Raupen des Jakobskrautbärs schmeckt die Pflanze ganz hervorragend.
Pulheim – Die Blüten sehen hübsch aus, aber die Pflanze hat es in sich: „Das Jakobskreuzkraut ist eine ernste Gefahr“, sagt Horst Engel, Vorsitzender des Unterhaltungsverbandes Pulheimer Bach. Solange die Pflanze wächst, wissen Tiere, dass sie sie nicht fressen dürfen.
Gerät sie getrocknet ins Heu, erkennen Pferde und Rinder nicht mehr, dass sie giftig ist. Schon kleine Mengen schädigen die Leber dauerhaft, sodass eine schleichende Vergiftung über Jahre möglich ist.
Um das eingewanderte Jakobskreuzkraut zu bekämpfen, setzt der Bachverband auf eine rein biologische Methode – die gefräßige Raupe des Schmetterlings Jakobskrautbär. „Aus einem Bestand im Hochwasserrückhaltebecken Bendacker am Elchweg in Pulheim haben wir vor vier Jahren etwa 100 Raupen entnommen und in die renaturierte Aue am Pulheimer Bach in Glessen, gegenüber der Kläranlage, auf die giftigen Pflanzen gesetzt“, sagt Engel.
Mit Erfolg: „Schon ein Jahr später war der Bestand des giftigen Jakobskreuzkrautes bis auf wenige Einzelpflanzen vernichtet.“ Der Jakobskrautbär, ein nachtaktiver, schwarzer Schmetterling mit roten Flügelrändern und zwei roten Punkten, wittere das Jakobskreuzkraut. „So hat er wohl auch die Bachaue des Abtsmühlenbachs entdeckt und im Sommer 2018 seine Eier unter den Blättern des Jakobskreuzkrautes abgelegt.“
Fläche von fünf mal fünf Meter
Im letzten Frühjahr seien unzählige Raupen geschlüpft, die sich dann über eine große Fläche mit Jakobskreuzkraut hergemacht hätten. „Der Bachverband hat nun in der eingezäunten Aue eine Fläche von fünf mal fünf Metern abgesteckt und verfolgt, wie lange es dauert, bis die gelben Blüten und Blätter abgefressen sind, sodass sich die Pflanze nicht mehr durch Samen fortpflanzen kann.“ Im nächsten Jahr möchte der Bachverband überprüfen, wie nachhaltig der Einsatz der Raupen war.