PulheimLiteraturkurs des Abtei-Gymnasiums probt für „Romeo und Julia“
Pulheim-Brauweiler – „Corona hat uns ganz schön ausgebremst. Aber zum Glück ist Kultur jetzt wieder möglich. Uns gibt es noch“, sagt Lehrerin Susanne Duwe. Und wie es sie gibt. Die elf Teilnehmerinnen des Literaturkurses der Oberstufe des Abtei-Gymnasiums sprühen geradezu vor Spielfreude. Ausgerechnet die Tragödie „Romeo und Julia“ von William Shakespeare hatten sie sich im Januar für die Aufführungen ausgesucht. Ein überwältigendes Theaterstück von Liebe und Tod in schwierigen Zeiten.
Dann kam der Lockdown, die Proben konnten nur noch online stattfinden, und die geplante Aufführung in der Abtei Brauweiler fiel ins Wasser. Doch mit dem Sinken der Inzidenzwerte stieg die Hoffnung der elf Darstellerinnen wieder an, die Proben konnten weitergehen.
Moderne Version des Klassikers
„Heute bin ich super aufgeregt“, sagt Anna Cramer (16). „Das ist unsere erste Probe ohne Masken. Endlich können wir einander wieder richtig ins Gesicht schauen.“ Dieses Jahr hatte sich der Literaturkurs Theater mit dem Kurs Kreatives Schreiben zusammengetan und eine moderne komprimierte Version des Klassikers der Weltliteratur geschrieben, mit Rap-Musik, einem Interview und humorvollen Texten.
„Schöner wird’s nicht, geh weg von hier“, wird Romeo aufgefordert, als er, ein Montague, das Fest der verfeindeten Familie Capulet besucht und sich dort unsterblich in die schöne Julia verliebt. „Wir improvisieren ein wenig“, erklärt Susanne Duwe. „Diese Schülerinnen haben in kürzester Zeit das größte Drama der Welt eingeübt.“ Die berühmte Balkonszene in Verona findet auf einer Metalltreppe am Brauweiler Schulgebäude statt, am Ende fließt statt Blut gefärbte Sonnencreme, und Romeo ist mangels männlicher Schauspieler im Kurs weiblich. „Das macht aber nichts“, sagt Jule Schlagwein (17), die den Romeo spielt. „Die Julia-Darstellerin Janni Huber und ich sind nämlich beste Freundinnen. Die einzige Schwierigkeit für mich ist, mit tieferer Stimme zu sprechen.“
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Anfangs hatten die Schülerinnen Probleme mit dem tödlichen Ende der beiden Liebenden, die nicht zusammen kommen konnten. Ein Happy End wäre ihnen lieber gewesen. „Doch da war ich die Spaßbremse“, sagt Susanne Duwe lachend. „Das tragische Ende gehört bei „Romeo und Julia“ einfach dazu. Das muss man ertragen.“
Die Aufführungen von „Romeo und Julia“ finden am Dienstag, 22., und Donnerstag, 24. Juni, 20 Uhr, im Garten des Abtei-Gymnasiums, Schulzentrum Pulheim-Brauweiler, Kastanienallee 2, statt. Es wird gebeten, eine Picknickdecke mitzubringen. Der Eintritt ist frei. Am Freitag, 25. Juni, gibt es ein Outdoor-Schulfest mit Preisverleihungen.