Eine Rede hatte Martin Sina für seinen Abschied nicht vorbereitet, er bedankte sich mit Musik, begleitet von seinem Kollegen Paul Bremen.
Nach elf JahrenSchulgemeinde verabschiedet Leiter des Abtei-Gymnasiums Brauweiler

Auf eine lange Rede verzichtete er: Martin Sina (l.) verabschiedete sich mit Musik – im Bild mit seinem Kollegen Paul Bremen.
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Seinen neuen Job hat Martin Sina schon angetreten. Seit Aschermittwoch leitet er das Ville-Gymnasium in Erftstadt-Liblar. Seiner alten Wirkungsstätte – dem Abtei-Gymnasium (AGB) in Brauweiler – bleibt der 59-Jährige dennoch erhalten, in anderer Funktion. „Ich komme freitags zum Musikmachen“, kündigte er in der Mensa des Schulzentrums Brauweiler an der Kastanienallee an.
Pulheim: Geschenke und viel Musik
Dort hatten sich Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen auch aus anderen Pulheimer Schulen eingefunden, um Martin Sina, der die Schule elf Jahre geleitet hat, offiziell zu verabschieden. Es gab unterhaltsame Reden mit vielen herzlichen Worten vom Kollegium und der Schulpflegschaft, beste Wünsche für den neuen Job, einige Geschenke und – sehr zu Martin Sinas Freude und der des Publikums – jede Menge Musik. „Ich liebe Musik“, verriet er.
In der von Christoph Hobinka geleiteten Big-Band, die gleich zweimal in der Mensa auftrat, wirkten bei ihrem ersten Auftritt statt der üblichen 16 Musikerinnen und Musiker 38 mit. Damit alle mitmachen können, wusste Martin Sina. Amalia aus der Jahrgangsstufe 9 beeindruckte das Publikum mit einem klassischen Stück – sie sang die Arie des Cherubino aus Mozarts Hochzeit des Figaro.
Pulheim: Schülervertretung bedankte sich
Die Lehrerband verpasste dem Lied „Wenn beim Lommi die Leechter noch brenne“ einen neuen Text, zugeschnitten auf Sinas Begeisterung für Musik. Ein ums andere Mal war er sichtlich bewegt. So beispielsweise, als sich die Schülervertretung von ihm verabschiedete. Einzeln dankten sie ihm unter anderem für seinen Gerechtigkeitssinn, die gute Stimmung im Unterricht, sein Durchhaltevermögen insbesondere in Krisenzeiten und dass er immer ein offenes Ohr für sie hatte.
Es beruhige ihn, dass er sich in den Reden wiederfinde. Und ich bin bewegt, doch das bin ich, so Martin Sina. Eine Rede hatte er nicht vorbereitet, er bedankte sich mit Musik, begleitet von seinem Kollegen Paul Bremen.
Die Schule sei fantastisch aufgestellt. „Wir sind für die Kinder, und das ist mir das Wichtigste, eine sehr, sehr gute Schule.“ Die wichtigste und größte Aufgabe, tief in die Unterrichtsentwicklung einzusteigen, habe er allerdings nicht erreicht.
Für den Job an der neuen Schule, an der er von 2010 bis 2014 als stellvertretender Schulleiter tätig war und die er vergangenen Sommer zwei Monate kommissarisch geleitet hat, hat sich Martin Sina einiges vorgenommen. „Wir müssen da schnell in die Unterrichtsentwicklung.“ Auch der Offene Ganztag, Förderkonzepte und die Begabtenförderung stehen auf der To-Do-Liste.
In Liblar ist Sina mit offenen Armen aufgenommen worden. Bereits mehrere Monate hatte der Euskirchener die Schulleitung interimistisch innegehabt – parallel zu seinem Job in Pulheim. Denn seit einem Jahr war die Stelle vakant. „Wir kennen Herrn Sina von früher“, sagt Damian van Melis stellvertretend für die Elternpflegschaft des Ville-Gymnasiums, „wir schätzen seine verbindliche, anspruchsvolle und kommunikative Art“. Der 59-Jährige passe hervorragend zu der Schule, die immer großen Wert auf ihre soziale Komponente gelegt habe.